Czermak Johann dr.: Szakcikk válogatás
Dr. Johann Czermak: Physiologische Studien
14 Csermák. [436] abnimmt, wenn das Kartenblatt dem Auge genähert wird. Dabei habe ich ferner den bemerkenswerthen Umstand beobachtet, dass der Gegenstand in sehr auffallender Weise in Bewegung zu gerathen und zwar während seiner Ver grosse rung zugleich gegen die Öffnung des Kartenblattes heranzutreten, während seiner Verkleinerung hingegenvonderselbenzurück- zuweichen scheint. Durch das Hin- und Herschieben des punktförmigen Diaphragmas bringen wir also bei unverändertem Accommodationszlista nde genau dieselbe Erscheinung der scheinbaren Näherung und Entfernung der Gegenstände hervor, wie sie bei feststehendem Diaphragma durch Veränderung des Accommodati onszustan- des mit Nothwendigkeit eintritt. Könnten wir für beide Fälle das Vorhandensein der gleichen, unser Urtheil bestimmenden wesentlichen Umstände nachweisen, so würde unser Vertrauen zu der Richtigkeit der ganzen hier mitgetheilten Betrachtungen nicht unbeträchtlich wachsen. Diesen Nachweis nun können wir in der That liefern. Vergegenwärtigen wir uns zuerst, dass die Näherung des Diaphragma’s an das Auge die gleiche Folge hat, wie das Accommodiren des Auges für die Nähe — nämlich das scheinbare Zurückweichen des Gegenstandes; und dass die Entfernung des Diaphragma’s vom Auge die gleiche Folge hat, wie das Accom modiren für die Ferne — nämlich die Näherung des Gegenstandes. Untersuchen wir nun sofort die Umstände, welche durch das Verschieben des Kartenblattes gesetzt werden, ob es wesentlich dieselben sind, welche unser Urtheil bei der Veränderung des Accommodationszustandes bestimmen. Durch das Entfernen des Kartenblattes vom Auge wird das sich vergrössernde Bild des Gegenstandes zu gleicher Zeit lichtschwächer und undeutlicher, d. h. die Zerstreuungskreise nehmen an Grösse zu. Zufolge der Abnahme der Lichtstärke sollte uns zwar der Gegenstand zurückzuweichen scheinen; die Vergrösserung der Zerstreuungskreise bei einem diesseits des Accommodationspunktes gelegenen Gegenstände bestimmt uns aber zur entgegengesetzten Auffassung, und da dieses letztere Moment hier das bedeutendere ist, so überwindet es das erstere und wir beurtheilen die scheinbare Bewegung des Gegenstandes in seinem Sinne — als Näherung.