Bókay, J. von dr.: Die Lehre von der Intubation

I. Teil. Die O'Dwyersche Intubation und deren Ausübung bei der diphterischen Larynx-Stenose

Croupfällen referieren. Von diesen waren 81 Fälle aus der eigenen Be­obachtung O'Dwyer s, die übrigen stammten aus der Praxis von Dillon Brown (87), Mount Bleyer (42), Northrup (32), Fr. Huber (47), O'Shea (37), A. B. Strong (31), C. E. Denhard (24), J. H. Hance, A. Caillé, Cassel­berry usw. Die Genannten waren die ersten berufenen Apostel der In­tubation in den Vereinigten Staaten. Und wie sehr dieses Verfahren in der Neuen Welt um sich griff, zeigt am besten, daß Dillon Brown im Jahre 1889 bereits über den Verlauf von 2361 amerikanischen intubierten Fällen berichtete, welche ansehnliche Zahl er aus dem Material 166 nordamerika­nischer Ärzte, — und zwar zum großen Teile aus deren Privatpraxis sam­meln konnte. In Europa nahm man das Verfahren O' Dwyers, von 1886 an zur Kennt­nis, in erster Reihe auf Grund der Mitteilungen spanischer Ärzte, und zwar Ramon de la Sota y Lastra (Sevilla) und Gomez de la Mata (Madrid), doch anfangs übte man es nur in sehr kleinem Umfange und die große ärztliche Gesellschaft empfing es eher mit Mißtrauen. In Frankreich riefen Gougenheim und Isch-Wall das Interesse der Ärzte zuerst (1887) wach und die ersten Versuche stellte Jacques in Mar­seille (1887) an. In Paris wurden die ersten Versuche von Lubet-Barbon (Hospice des Enfants-assistés) und d'Heilly (Hópital Trousseau) unter­nommen (1888). Wegbahner der Intubation in Frankreich waren außer ihnen noch Ferroud (Lyon), Bonain (Brest). Bayeux, Gillet, Variot, Serestre (die letzten vier in Paris). In Italien ergriff Egidi (Rom) die Initiative, der die erste Intubation im April 1889 vornahm. Massei in Neapel intubierte im November 1889 zum ersten Male. In England waren Shingleton, Smith und Walds, ferner Ch. Symonds (1887) und J. B. Ball die Vorkämpfer, doch, obwohl Balls Monographie über das O' Dwyer sehe Verfahren schon im Jahre 1891 erschien (London), behauptete die Intubation in England schwer das Feld und nimmt auch heute noch nicht den ihr billigermaßen zustehenden Platz in der ärztlichen Praxis ein. In Deutschland nahm der hochberühmte Chirurg Thiersch in Leipzig die ersten Versuche vor und erstattete im Jahre 1888 am Berliner Chi- rurgenkongreß über 31 Beobachtungen Bericht. Von diesen 31 Fällen heilten insgesamt bloß drei Croupkranke, und Thiersch konnte auch später nicht mit größerem Glücke operieren, da er seit Ende 1888 von der weiteren Anwendung der Intubation an seiner Klinik Abstand nahm. In Deutsch­land griff v. Ranke in München das Verfahren auf (1889) und seine hervor­ragenden Resultate haben der ungünstigen Kritik Thiersch s genügendes Gegengewicht geboten. Vor ihm publizierten Rehn (Frankfurt a. M.) im Jahre 1888 13 Beobachtungen und Graser (München) gleichfalls im Jahre 1888 fünf Beobachtungen: die Berichte Baginskys und Aronsons stammen aus dem Jahre 1891. In Österreich fingen Ganghofner (Prag), v. Widerhofer, l nterholzner, Galatti (alle in Wien), Escherich (Graz) und Jakubovszky (Krakau) zu intubieren an. und von Ganghof ner und v. Widerhofer stammen die ersten auf größerem Materiale basierenden Berichte; Ganghof ner, referierte im Jahre 1899 vereint mit v. Ranke in der Heidelberger Sitzung der ,,Ge­10 Die 0 Dwyersche Intubation und deren Ausübung bei der diphtherischen Larynx-Stenose.

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