Balassa, J. V.: Unterleibs-Hernien . Vom klinischen Standpunkte mit topographisch- und pathologisch-anatomischen Daten beleuchtet (Wien, 1856)

Erster Abschnitt. Von den Unterleibshernien im Allgemeinen - C. Ursachen der Hernien

19 geborne Leistenbrüche. Beim weiblichenGeschlechte sind Hernien im ersten Lebensjahre relativ zahlreicher als im ganzen späteren Lebensalter. Vom 2. Jahre bis zum 5. werden die Brüche immer seltener, und zwar bei Mädchen um ‘/4 seltener als bei Knaben. Vom 5. Jahre angefangen bis zum 15. nimmt die Zahl der Hernien bei beiden Geschlechtern gleichmässig ab ; im 8. und 9. sind sie am seltensten, weil damals die Ursachen der Hernien des Kindesalters zu wirken aufgehört haben , während die des späteren Alters noch nicht in Wirksamkeit getreten sind. Vom 15. bis zum 20. Lebensjahre kommen Vorlagerungen wieder etwas häufiger vor, jedoch beinahe ausschliesslich nur beim männlichen Geschlechte, was dem bewegteren Leben der Männer, im Gegensätze zu der sitzenden Lebensweise der Frauen zuzu­schreiben ist. Vom 20. bis zum 28. Jahre nimmt die Zahl der Hernien be­deutend zu, und zwar mehr bei Frauen als bei Männern, ebenso gut der Leisten- wie Nabel-und Schenkel - Brüche. Der Grund ist hiezu bei Frauen in der Schwangerschaft, bei Männern in der häufigen Anstrengung beim Lastenheben , Reiten u. s. w. gegeben. Vom 28. bis zum 35. Jahre vermehren sich die Hernien noch mehr, besonders bei Frauen, wahrscheinlich zufolge der wiederholten Ausdehnung der Bauch Wandungen und der Ablagerung von Fett in die Umgebung der Bruchpforte, wodurch die Sehnenfasern ausein­ander gedrängt werden. In diesem Zeiträume sind bei Frauen Schen­kelbrüche am häufigsten. Vom 35. bis zum 40. Jahre ist die Zahl der Brüche noch immer im Wachsen begriffen, und zwar in einem so hohen Grade, dass sie diejenige der früheren Lebensperioden zusammengenommen um das Doppelte übersteigt, ja bei Mähnern auch der Summe der späteren Jahre überlegen ist. Während zwischen dem 40. und 50. Jahre bei Männern die An­zahl etwas nachlässt, nimmt sie bei Frauen noch fortwährend zu, so dass sie die der Männer um ‘/8 übertrifft. Zwischen 50 und 70 bleibt sich das Verhältniss ungefähr gleich, von 70 bis 80 nimmt es bei Männern um die Hälfte , bei Frauen um ‘/3 ab. 2. In Bezug auf das Geschlecht weisen die statistischen Daten eine bei weitem grössere Anzahl von Brüchen bei Männern 2 * i

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