Evangélikus kerületi lyceum, Késmárk, 1902

45 Die Jugend ist die gold’ne Zeit, Die uns von Druck und Noth befreit. Die Jugend ist der grosse Held, Der sich erringt die ganze Welt. Die Jugend ist die gold’ne Zeit, Und Schön’res gibt es nicht auf Erden, Und wer sich mit der Jugend freut, Wird selbst noch jung und glücklich werden! Goldner. Das ist dein Protegé, der sich die Welt erringen will. Der Verschwender, der sozusagen die ganze Studentenschaft bewirthet: Magyaren, Deutsche, Slaven, Serben, Böhmen, Schlesier, alle lockt er an sich. Anna. Was die Gedichte betrifft, so stammen die meisten aus seiner früheren Jugend, und zielen auch nicht auf Welteroberung hin. Was Kár- páthi darin ausspricht, ist harmlos. Es ist eine schöne, edle Jugend­schwärmerei. Ferner ist er durchaus kein Verschwender: im Gegentheil, er ist ein Muster von Sparsamkeit. Goldner. Kein Student ist der sparsamste Mensch. Anna. Ein Student kann sparsamer sein, als Kein Student; folglich ist Ein Student der allersparsamste Mensch! Goldner. (schmunzelnd) Frauen-Logik! Das ist gerade so wie: Keine Katze hat zwei Schwänze, Eine Katze hat einen Schwanz mehr, als Keine Katze, folglich hat Eine Katze drei Schwänze. Fünfte Scene. Städtischer Wachtmeister. Euer Ehren! Melde gehorsamst, die Stu­denten haben etwas vor, sie bestellen Fackeln. Goldner. Ich will peremtorisch einschreiten. (Alle ab.) Sechste Scene. (Zimmer im Rathhaus. Goldner. Kazinczy. Szontágh. Studenten­deputation. Hinter den Coulissen Gesang der schlesischen Studenten.) Kazinczy. (Goldner erhebt sich) Königlicher Rath Kazinczy. Ich komme aus Leibitz. Goldner. Franz Kazinczy ? Einstiger Schüler allhier ? Der Liebling unseres Cornides? Meiner Tochter Jugendfreund. O, ich preise mich glücklich! (Szontágh, Kazinczy, gegenseitig sich verneigend.) Szontágh. Städtischer Notär Szontágh. Kazinczy. Mein lieber Schulgenosse ?! (Umarmung.) Ich schätze mich glücklich!

Next

/
Oldalképek
Tartalom