Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1918
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91 — bezähmen wir die Zügellosigkeit, sonst könnte sie zum Sturm heranwachsen, der alles wegfegt. Verlasset euch nicht allein auf das Versprechen der Aufteilung des Grundbesitzes, die beste Zuversicht bieten euch eure gesunden zwei Arme, eure eigene Arbeit, der Fleiss und die Ehrlichkeit. Vergesset auch nicht, dass die zehn Gebote Gottes auch fernerhin beobachtet werden müssen, denn ohne dies würden die leicht erworbenen Güter bald zerrinnen. Müssiggang ist der Tod der Seele und führt zur Verarmung und zum Bettelstab. Bitten wir den uns züchtigenden, aber auch barmherzigen himmlischen Vater, er möge die Tage der Heimsuchung abkürzen. Damit das geschehe, dazu können auch wir beitragen. Von den Greueln der letzten Tage sagt nämlich der Erlöser: «aber um der Auservvählten willen werden jene Tage abgekürzt werden.» (Mat. 24, 22 ) Mit anderen Worten : Gott prüft die Menschen nicht über ihre Kräfte, und wird auch jetzt der Auserwählten wegen die Leiden abkürzen. In je mehr christlichen Familien sich daher das wahre, bussfertige christliche Leben erneuern wird, um so mehr Apostel der endlichen Befreiung von den Leiden werden wir haben. Mit der Arbeit der Staatsmänner ist die Arbeit nur zur Hälfte getan, der Erfolg ruht in Gottes Hand und wird uns durch das Gebet und eine christliche Lebensführung von Gott gegeben. Trachten wir darum, meine Lieben in Christo, die Zahl der Landesretter durch eine eifrige christliche Lebensführung zu mehren. Die Mahnung des Erlösers für die Zeit der letzten Tage lautet: «Wachet und betet!» (Mark. 13, 33.) Wachet ! Denn das Zeichen der Verderbnis ist das Entstehen vieler falscher Propheten zur Irreführung der Gläubigen. Glaubet diesen nicht ! «Denn einen anderen Grund kann niemand legen, als der gelegt ist, welcher ist Christus.» (Kor. I. 3, 11.) Die Lehre Jesu Ckristi finden wir in den Glaubenslehren der Katholischen Kirche, denn die Kirche ist nach den Worten des hl. Paulus «eine Säule und Grundfeste der Wahrheit.» (I. Tim. 3, 15.) Betet! denn das menschliche Vermögen ist allein, ohne die Hilfe Gottes, ungenügend das Gute zu erkennen und zu befolgen. Die Hilfe Gottes wird uns aber nur dann gégeben, wenn wir darum bitten, wenn wir beten! Versöhnet euch mit Gott in dem Sakramente der Busse. Der Seelenfriede, den uns dieses Sakrament gibt, ist das wertvollste Gut, das uns nicht genommen werden kann, wenn wir es nicht selbst zerstören. Mit dem Frieden im Herzen werden uns die äusseren Stürme nichts anhaben können, ja wir werden sogar im Stande sein auch anderen Ergebung und Mut einzuflössen. Übet die Werke der Barmherzigkeit! Die durch den Krieg enstandene Not, der herannahende Winter geben euch Gelegenheit dazu. Die heimkehrenden Soldaten will ich noch besonders eurem Wohlwollen empfehlen. Ich kann es aus Erfahrung sagen, dass es eine Wohltat für die von Hunger, Durst und Müdigkeit abgematteten truppenweise heimkerenden tapferen Krieger ist, wenn sie an der Bahnstation mit warmen Essen, gutem Trünke und freundlicher Begrüssung empfangen werden. Durch milde Spenden sind die Auslagen dazu leicht herbeizuschaffen, und die Ergebung und Gemütsruhe die wir in den Herzen unserer Soldaten durch unsere liebevolle Fürsorge erwecken, wird der beste Lohn unserer Mildtätigkeit sein. Der Weltkrieg hat, meine Lieben in Christo, gleich einer Pflugschar ganz Europa aufgewühlt. In die Schollen müssen wir den Samen des hl. Evangeliums säen, wenn wir eine lebensfähige, nahrhafte Fechsung ernten wollen. Darum nehmen wir die Lehren des Evangeliums in unsere Herzen auf, damit sie dort Wurzel fassen und gute Früchte bringen mögen. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit Euch allen. Amen. Kalocsa, am 16. November 1918. A közoktatásügyi miniszter úr az elemi népiskolák tanítási nyelvére s a magyar nyelv tanítására vonatkozólag a XVI. számú egyházmegyei körlevélben már közölt rendelet kiegészítéséül az alábbiak szerint intézkedett: 1118. sz. isk. Miniszteri rendelet az elemi népiskelák tanítási nyelvérél, és a magy. nyelv tanításáról.