Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1916

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— 3 2 schreiblich schmerzhafte Tortur. An beiden Hánden wurde der arme zur Geiszelung Verurteilte in die Hőhe gezogen, so dass er nur mit den Fussspitzen den Boden be­rűhrte. Denk dir, der unschuldige Gottes­sohn unterzieht sich dieser Sc'nande, dieser Pein ! Sechs Knechte, die man vorher be­trunken gemacht, lösten sich einander ab und hieben drauf los mit Rutén und Geis­zeln, an welche Bleistücke eingeflochten waren, bis sie vor Erschöpfung nicht mehr schlagen konnten. Der Heiland wimmerte jáinmerlich. Kein Fleckchen seines hl. Kör­pers blieb ganz, man konnte die Gebeine záhlen. Nun íalít er nieder erschöpft von Schmerz und Blutverlust. Komm, mein lieber Christ, knie dich her zu ihm und frag: Warum, mein Jesus? Der zerfetzte Leib schreit mit tausend Zungen: Der Fleischessünden wegen, wegen der bősen Lust der sündi­gen Menschheit 1 Wir wissen es recht gut, dass der Herr Jesus diese Leiden erduldet hat, um zu sűhnen fűr die Sünden gegen die schönste Tugend, die Reinheit, um zu sühnen fűr die Sünden des hásslichsten Lasters, der Unsittlichkeit. Verletzte Un­schuld, gebrochene Treue, Schándung des heiligen Sakramentes der Ehe, und alle Schmach und Schande dieses Lasters ver­langten Sühne. Dieser Sünden wegen sind die Stádte Sodorna und Gomorrha vom Erdbo­den verschwunden und ihre Bewohner mit ihnen. Wegen dieser Sünde wurde das Volk des Kőnigs Dávid heimgesucht. von der Pest, weil sein Kőnig Ehebruch getrieben. Es ist die Sünde, welche an dem Leben der Völker zehrt, die Sünde, von der die hl. Schrift sagt, sie führe hinab in die Kammern des ewigen Todes, und fűr die der leibliche Tod mit den ekelhaften Krank­heiten das Vorspiel jener Folgen ist, diedie hl. Schrift mit den Worten ausspricht, dass die Sünde bis ins dritte und vierte Ge­schlecht gestraft wird. Glaubst du nicht, dass der Krieg auch eine Strafe Gottes für diese Sünden ist ? Und hast du mitgesündigt mit der grossen Schar, hast du das Strafunglück des Krieges mit heraufbeschworen, dann bete das zweite Geheimniss des schmerzhaften Rosenkran­zes recht oft und reuevoll, und bessere dich! Und um Busse zu tun, bete es recht oft mit der Bitté, dass Gott die Ehen des Landes heiligen, dass er namentlich die Jugend vor dieser verderblichen Sünde be­wahren möge. 0, wenn die Verführung der Tugend, die sündhafte Duldung ihrer Ausschweifungen nicht bald aufhört, dann werden sie einstens nicht mehr so religiös, nicht mehr so tapfer sein, wie ihre Váter am Schlachtfelde draussen ! 0 Heiland, der für unsere Sünden gegeiszelt worden ist, schütze das Heiligtum der Ehe, schütze die Lilienreinheit der Jugend! 3. Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist. Dieses Geheimniss wollen wir beten für unsere lieben wackeren Soldaten. Wir sehen in diesem Geheimniss den Heiland im Kasernenhof der Burg Antónia umge­ben von rohen römischen Soldaten. Fünf­hundert Mann treiben mit ihm ihr loses Spiel. Die römischen Heiden freuen sich, dass endlich einmal einer von den Juden ihnen ausgeliefert wurde, mit dem sie tun konnten, was sie wollten. Sie spielen mit ihm Theater, die Posse des Königs­spieles führen sie auf. Der Heiland, zer­schlagen am ganzen Leib, musste sich auf einen Sáulenstrunk, gleichsam als auf einen Tron setzen. Ein zerfetzter, altér roter Sol­datenmantel, ist sein Kőnigsmantel ein Rohrsein Zepter. Auch eine Krone musste er habén, darum nahm man von der nách­sten Dornenhecke einige Zweige, flocht sie zur Krone zusammen und drückte sie ihm auf das heilige Haupt. Dann folgte die spöttische Königshuldigung. Sie kniensich nieder vor ihm, höhnen ihn mit abscheuli-

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