Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1916

Index

_ 9 ~ Feinde. • Diese Lehre schliesst auch den Feind im Kriege nicht aus. Hátle Christus seine Feinde nicht ge Jiebt, dann wáre die Menschheit auf ewig verloren gewesen, denn durch die Sündc war die Menschheit mit Gott befeindet. Christus liebte uns dennoch und gab sein Leben für uns. Unsere tapferen Truppén schlagen wohl mit eiserner Faust auf den Feind los. Dies ist ganz in der Ordnung, denn der Feind bedroht unser Land, unser Hab und Gut, unser Leben. Es soll aber nicht aus Hass und Rachsucht g'eschehen, und kein Hass gegen den besiegten Feind soll im Herzen zurückbleiben, denn wir müssen auch un­sere Feinde lieben. Eine andere Gelegenheit der werk­thátigen Liebe bietet uns der Krieg im geduldigen Ertragen der Schickungen Gottés. Somancher hat im Kriege einen sei­ner Lieben durch feindliche Kugel, durch Krankheit verloren, somancher seine ge­sunden Glieder eingebüsst. Ergeben wir uns aus Liebe zum gött­lichen Herzen Jesu in den Willen Gottes und sagen wir in Demuth: Herr dein hei­liger Wille geschehe. Es ist ein naturgemásser, heiliger Schmerz, der das Herz der Mutter beim Verlust ihres Sohnes, der Gattin ihres Gat­ten, der Geschwister ihres Bruders durch­dringt. Bitteres Weh erschüttert ihr Herz! Ilir Mütter und Wittwen, ihr Geschwister und Anverwandte, nehmet den Trost an, den euch das göttliche Herz Jesu mit seinem Beispiele bietet. Nehmet den bitté­rén Kelch des Leidens aus der Hand Got­tes, wie Christus ara Oelberge, und betet mit ihm: Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe 1 Das Herz Jesu sei euer Vorbild in Überwindung des Herzeleides, und durch diese Übung der Selbstverleugnung werdet ihr dem Herzen Jesu áhnlicher vvei'den. Háufige Gelegenheit zur Ausübung der werkthátigen Liebe zum göttlichen Her­zen Jesu bietet uns der Krieg noch in den in der katholisehen Kirche gebrauch­lichen . \ndachtsiibnng-en. Eine solche ist der erste Freitag und Sonntag des Monats, welche dem Herzen Jesu geweiht sind. Benützet daher diese Gelegenheit, em­pfanget an diesen Tagén die hl. Sakra­mente, erneuert die Anempfelung eurer Anliegen, klaget dem göttlichen -Herzen Jesu alle eure Noth, alles was euer Herz bé­drückt. Empfehlet ihm auch die Kath. Kirche und das Vaterland, bestürmet dieses Herz um Hülfe und Segen für unsere- heilige Sache, um andauernden Frieden und ihm gefállige glückliche Zeiten. Auch andere in der kath. Kirche ge­bráuchliche Andachtsübungen sind euch recht gut bekannt, die wir in dieser Kriegs­zeit mit besonderem Eifer benützen sollen, so die Herz-Jesu-Bruderschaft, der Rosen­kranzverein, die neuntágige Andacht vor den Herz:Jesu-Freitagen und dem Herz­Jesu Feste, der Tag der ewigen Anbetung, die Herz-Jesu-Litanei mit ihrem erhabenen Inhalte. Jeder wáhle aus diesen Andachtsübun­gen diejenigen für sich, die seinem Eifer am besten entsprechen, die Hauptsache bleibt aber stets, dass wir die übernom­menen Andachtsübungen auch in richtiger Weise, das heisst, mit aufrichtiger Liebe zum göttlichen Herzen Jesu und mit dem Vorsatze ausüben, ihm immer mehr und mehr ahnlich zu werden, ferner mit der Absicht, ihm fűr die vielen Beleidigungen Abbitte zu leisten, die ihm seine Feinde und auch viele in Undank und Lauheit versunkene Christen in ihrer Nachlássig­keit anthun. Ich kann euch, meine Lieben in Chri­sto, die Gewissheit geben, dass eure in

Next

/
Oldalképek
Tartalom