Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1916
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6 j.igen, ticf. in das feindliche Russland einzudringén und den gefáhríichen Gegner zu bczwingen und zu bandigen. Im Süden aber, im wüsten Gebirge dcr Tiroler Dolomitén und an den grünen Uíern des Isonzo Flusses, da prallt der Angriff des treubrüchigen italienischen Feindcs Tag fűr Tag bei schweren Verlusten, und Vernichtung seiner anstürmenden Truppén an den felsenfest stehenden Reihen unserer unvergleichlich tapferen Verteidigunstruppen zurück. Der serbische Feind endlich, der Königsmörder und falsche Nachbar, der liegt jetzt schon aufs Haupt geschlagen und gánzlich vernichtet zu Füssen unserer siegreichen Armee. Sein Land genommen, seine Armee theils vernichtet, theils versprengt, büsst er nun nach göttlicher Gerechtigkeit fűr seine schándlichen Missetaten. Welch erstaunlich verblüffende Rathschlüsse der göttlichen Vorsehung werden uns da offenbar! In stilier Anbetung, in tiefster Ehríűrcht müssen wir da, gebeugt vor Gottes Majestát Dank sagen fűr den Schutz und die Hilfe! Denn die Hilfe komáit, wie der Psalmist es ganz richtig sagt, „ weder vom Aufgang noch vom Untergang, noch von den Bergen der Wüste, weil Gott der Richter ist." (Ps. 74, 7—8.) Wahrlich, in diesem Weltkriege hált Gott Gericht! Auffallend war die Hilfe und Leitung Gottes, die unseren tapferen Truppén Kraft und Ausdauer gab, Vorteil und Erfolg sicherte und sie von Sieg zu Sieg geleitete. Darum sei Gott Dank, Éhre und Anbetung! Darum sollen wir uns auch nicht iiberheben, indem wir entgegen der Ermahnung des Profeten Isaias uns briisten : „Wir sind Helden, starke Manner zum Streite," (Is. 48, 14.) sondern in Anerkennung der Allmacht Gottes mit dem reuigen Zöllner des Evangeliums sagen: Herr sei mir armen Sünder gnádig und barmherzig. Bauend auf solche bussfertige Geíűhle eriiess ich gleich den übrigen Oberhirten Ungarns und im Einvernehmen mit diesen ara vorigen Neujahrstage den váterlichen Aufruf an euch, alle Bedrángnisse, Sorgen und Nöthen dem göttlichen Herzen Jesu anzuempfehlen und aufzuopfern. Und, Gott sei Lob und Dank, so die Gláubigen dieser Dioezese, wie auch aller übrigen des Landes habén den Aufruf ihrer Oberhirten in erbaulicher Weise befolgt, habén all ihr Vertrauen auf das göttliche Herz Jesu gerichtet. Und wie ein heller Stern, der zwischen düsteren Wolken autleuchtet, sandte der Neujahrstag, der eben Herz-Jesu-Freitag war, beruhigende Hoffnungsstrahlen in die bangen Herzen. Es schien so, als hátte uns das hl. Herz Jesu die lieben, ermutigenden Worte zugerufen: „Kowmet zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch erquicken." (Matth. 11, 28.) Denn viele tausende befolgten diesen so lieben, und wohlbekannten Ruf des Herzens Jesu, gingen zum Tische des Herrn und empfingen in der hl. Kommunion den Tröster und Helfer in ihr reuevolles Herz; viele tausende begingen die angeordnete Aufopferungsandacht in erbaulicher Weise. Die Folge davon war, und wir wollen dies vor aller Welt demüthig bekennen, dass das göttliche Herz das Flehen der betenden Schaaren erhörte, und wir im verflossenen Jahre der Hilfe Gottes auf auffallende Weise teilhaftig wurden. Gott gebrauchte die Waften unserer tapferen Heere zu Vollstrecker der über die boshaften Feinde verhángten gerechten Strafe. So hat das göttliche Herz Jesu unsere Andacht, unser Zutrauen belohnt.