Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 19. (Szolnok, 2004)
ADATTÁR - Pozsonyi Zoltán: Az öröklődő normaszegés - Rendhagyó végrendeletek, birtokosztály levelek a túrkevei Vincze családban (1746-1831) / 281. o.
ZOLTÁN POZSONYI DIE VERERBLICHE NORMVERLETZUNG - UNREGELMÄßIGE TESTAMENTE, BESITZKLASSENBRIEFE IN DER FAMILIE VINCZE VON TŰRKEVE (1746-1831) Die Veröffentlichung der Testamente in Quellensammlungen begann schon im 19. Jahrhundert, ihre vvissenschaftiche Bearbeitung erst im 20. Jahrhundert. Nach dem Zweiten Weltkrieg suchten die Forscher mit der statistischen Untersuchung der in großer Zahl bewahren gebliebenen Testamente nach der Antwort auf die Änderung der Mentalität einer längeren Zeitperiode. Zur Aufdeckung der sich hinter der individuellen Motivationen und Entscheidungen steckenden realen Gründe war diese Methode nicht geeignet, so wurde auch die einzelne Überprüfung der Testamente eingebürgert. Zu dieser Zeit wurden nicht nur die Testamente, sondern auch die Matrikeln, die Privatbriefe, die Vermögen-zusammenschreibungen und die Prozessmaterialien von den Historikern unter die Lupe gezogen. Diese letzte Methode kann uns auch zum Verstehen der Geschichte der Familie Vincze näher bringen. Márton Vincze, der über Vorfahren aus dem Komitat Gömör verfügte und in den 1730er Jahren in Túrkeve heiratete, wurde nach der Redemption dreimal zum Richter der Gemeinde. Der Familienkonflikt wurde von Erzsébet Kallós, der Frau von Márton Kallós, der ohne Testement gestorben ist, in Gang gesetzt. Im Gegensatz zum jazygkumanischen Gebrauchsrecht nachließ sie nicht ihren im Großkumanischen Bezirk hohes Amt bekleideten Söhnen, sondern ihren drei Töchtern die Hälfte des Landgutes der Familie. Erzsébet Kallós bezog sich bei der Begründung ihrer Entscheidung darauf, dass das Vermögen der Familie ihres Brautschatzes sei, deshalb gehöre dieser Erbteil auch den Töchtern. Die Töchter konnten aber wegen der Entschlossenheit und der Rechthaberei der Brüder erst nach dem Gutsprozess ihr Erbe in Besitz nehmen. Dem Beispiel von Erzsébet Kallós war zu folgen: eine ihrer Schwiegertöchter, Sára Szilágyi ließ - ihren Sohn bestrafend - ihre Töchter das Landgut haben. De Kinder der mittleren Töchter von Kallós verteilten sogar dem schwächeren Geschlecht Grundstücke vom Marjai-Vermögen. Die Reihe der unregelmäßigen Testamente wurde nicht unterbrochen. Im Testament des ersten 301