Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 18. (Szolnok, 2003)

TANULMÁNYOK - Józsáné Nagy Adrienn: Szolnok közművelődésének története az 1920-as évek második felében / 125. o.

gehörte, obwohl die Stadt noch keine öffentliche Bücherei hatte. Nicht alle konnten zwar diese Bibliotheken in Anspruch nehmen, aber durch die Vereinmitgliedschaft kamen auch viele zur Bücherausleihe. Auch die Vereine organisierten natürlich für ihre Mitglieder verschiedene populärwissenschaftliche Vorträge oder Laienvorstellungen. Die Szolnoker Bewohner konnten auch in den Theateraufführungen des Städtischen Theaters zur Kultur kommen. Die Stadt hatte damals noch keine eigene Schauspielertruppe, aber sie war bis 1931 Mitglied zuerst des Kecskeméter, dann des Debrecener Theaterbezirkes. Die populärste Kunstgattung war da die Operette, selten wurde je ein Drama gespielt. Das Theater wurde doch nicht so beliebt, wie viel der Stadtvorstand dafür ausgab. Zu dieser Zeit verbreitete sich das Kino in je größerem Kreis, drei davon waren ab 1923 in Szolnok in Betrieb. Eins im Theatergebäude, eins mit der Leitung des Millennium-Selbstbildungskreises und ein selbständiges, das Nationalkino. Das Nationalkino war das besuchteste, dessen Raum geeignet war, dort auch andere Veranstaltungen zu halten. Die Vorstellungen wurden bald wegen ihrer niedrigen Preise und ihrer Neuigkeit rasch beliebt. Den Quellen nach gewannen die klassischen Musikprogramme in der Regel den Beifall des Szolnoker Publikums nicht, es gab wenige, die dorthin gingen. Bloß die Leute mit solcher Ausbildung besuchten die Musikprogramme. Die Gründung der staatlichen Musikschule im Jahre 1930 brachte dann eine positive Änderung. Im Kunstleben der Stadt spielte die Szolnoker Künstlerkolonie die größte Rolle. Viele bekannte in- und ausländische Maler kamen hier herum, mehrere kehrten von Jahr zu Jahr zurück. Von ihnen können Adolf Fényes, Lajos Zombory, die Pólya-Brüder und Ferenc Chiovini erwähnt werden. Im Jahre 1930 konnten noch zwei wichtige Kultureinrichtungen keine Besucher empfangen: die Bücherei und das Museum, da diese erst Mitte des nächsten Jahrzehntes zu fungieren anfingen. Auch ohne sie führten aber die oben bekannt gemachten Institutionen und ihre Mitarbeiterinnen, „die Volksaufklärer" die Arbeit, in deren Laufe das kulturelle Niveau der Stadt Szolnok zu einer bis da nicht gesehenen Entwicklung kam. Diesen Vorgang machte leider die auch unsere Heimat in den Jahren 1930-31 erreichte Wirtschaftskrise viel langsamer. 193

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