Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 16. (Szolnok, 2001)
ADATTÁR - Cseh Géza: II. Frigyes porosz király levelei a Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltárban / 281. o.
GÉZA CSEH DIE BRIEFE DES PREUßISCHEN KÖNIGS, FRIEDRICHS DES IL IM ARCHIV DES KOMITATS JÁSZ-NAGYKUN-SZOLNOK In den Archiven von Ungarn gelten die mit den preußischen Königen verbundenen Urkunden für die Rarität, obwohl viele Ungarn im 18. Jahrhundert in der preußischen Armee gekämpft haben. In den Jahren 1743 und 1744 traten 25 Offiziere von Ungarn in Dienst von Friedrich dem IL, von denen wurde Péter Győry, der aus Transdanubien entstammt war, vom König zum Generalmajor ernannt. Győry fing noch zur Zeit des Freiheitskampfes von Rákóczi seine Laufbahn an, dann nahm er an den Feldzügen von Karl dem III. und Maria Theresia teil, inzwischen erreichte er auf der Dienstliste immer höhere Stufen. Der ungarische Husarenoffizier führte erfolgreich auch im sich gegen das Habsburg-Reich erneuerten Krieg die ihn betreuten preußischen Regimenten und blieb trotz des zur Heimkehr aufrufenden Patentes der Königin bis 1746 im Dienst von Friedrich dem IL, obwohl er deswegen seinen Besitz im Komitat Györ verloren hatte. Ihm und seinen Offizierkameraden von Ungarn ist es zu verdanken, dass es der preußischen Reiterei, die damit zur Verstärkung der Machtposition von Preußen bedeutend beigetragen hat, aufs Niveau der österreichisch-ungarischen Husarenschaft zu heben gelungen ist. Die sich auf den preußischen Dienst von Péter Győry beziehenden Quellen, deren Übersetzung von uns veröffentlicht wird, sind früher im Besitz der Familie Vincze von Felsővály gewesen. Mit vielen anderen Familienschriften von dem 18. und dem 19. Jahrhundert kamen sie 1993 zum Archiv des Komitats Jász-Nagykun-Szolnok. Die meisten der jetzt veröffentlichten Dokumente sind mit der Ernennung von Péter Győry zum Generalmajor, seinen in der preußischen Armee ausgeübten Rechten und Pflichten verbunden und bieten in die damaligen militärdienstlichen Verhältnisse einen Einblick. Aber am wertvollsten davon ist der Brief Friedrichs des IL von persönlicher Tongebung, in dem der König seinem ehemaligen treuen General verspricht, seine in Beschlag genommenen Besitze zurückgewinnen zu können. 297