Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 5. (Szolnok, 1990)

TANULMÁNYOK - Cseh Géza: Országgyűlési és önkormányzati pártharcok Jászberényben a millenniumtól az I. világháború kitöréséig / 97. o.

GÉZA CSEH DIE PARTEIKÄMPFE AUF DER EBENE PARLAMENT UND SELBSTVERWALTUNG IN JÁSZBERÉNY VOM MILLENNIUM BIS ZUM AUSBRUCH DES ERSTEN WELTKRIEGES Die Studie möchte die Kämpfe der parlamentarischen Wafübewegungen und für die Stadtleitung darstellen, die zwischen 1896 und 1914 in Jászberény stattgefun­den haben. Jászberény ist bis 1876 gesetzbehördlicher Sitz, das Verwaltungszentrum des Kreises Jász-Kumanien gewesen. Das politische Leben wurde durch die konzervative Opposition, den Wiederstand gegen die Verbreitung der kapitalistischen Verhätlnisse und die Hoftreue aus der privilegisierten Vergangenheit bestimmt. Der Parlaments­abgeordnete der Stadt ist 52 Jahre lang Albert Apponyi, vom 1881 bis 1933, bis zu seinem Tode; er war einer der bedeutendsten Politiker der Periode. Um die Jahrhundertwende verlief ein besonders starker Kampf zwischen dem die konzervativen Interessen vertretenden Apponyi und den die Stadtleitung proviso­risch erworbenen Liberalen. Das geringfügige verbürgerlichte Element konnte auch mit der Unterstützung der Bánffy-Regierung den sehr bekannten Abgeordneten von Jászberény an den Parlamentswahlen nicht stürzen lassen. Im Jahre 1899 hat Albert Apponyi die Oppositionslage aufgegeben und trat zusammen mit der Nationalpartei in die Partei Freier Prinzipien ein. Danach hat sich die neue Regierung und die Ko­mitatsleitung den Jászberényer Liberalen entgegengewendet, und innerhalb von kurzer Zeit wurden sie aus der städtischen Macht abserviert. Nach 1902 kehrte das politische Leben von Jászberény in den traditionellen Verlauf zurück. Der Bedarf der Aufstellung eines selbstständigen Jász-Komitates und eines Gerichtes, das Zurückfordern der im Jahre 1745 von den Jász-Kumanen ge­zahlten Ablösungssummen und nicht zuletzt die Industriefeindlichkeit der reichen Bauern rückten wieder in den Vordergrund. Ein neues Niveau bedeutete allerdings im lokalen politischen Leben das Erscheinen der Arbeiterbewegung und der agrarso­zialistischen Tendenzen. Auch die Zusammenarbeit zwischen dem wieder Oppositio­när gewordenen Albert Apponyi und den Parteichefs der Sozialdemokraten haben die Verstärkung der Arbeiterbewegung in der Stadt ohne Grossindustrie begünstigt. Die Rolle der in den Jahren vor dem I. Weltkrieg geschächten liberalen städtischen Opposition wurde von der lokalen Organisation der Sozialdemokraten übernommen, die auch von den progressiven Elementen der Intelligenz unterstützt wurden. 124

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