Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 4. (Szolnok, 1989)

TANULMÁNYOK - Pethő László: Adatok az önkormányzati jellegű iskolairányítás történetéhez / 77. o.

LÁSZLÓ PETŐ ANGABEN ZUR GESCHICHTE DER SCHULAUFSICHT MIT AUTONOMEM CHARAKTER Der Autor unterrichtet über den Schulvorstähd als eine wichtige Behörde der Schulaufsicht. Die Schulvorstände wurden aufgrund des Volksschulgesetztes von 1868 ins Leben gerufen, und sie spielten eine massgebende Rolle bei der Leitung und Kon­trolle der Konfessionsschulen. Der Autor gibt einen Überblick über die Tätigkeit dreier Schulvorstände von ihrer Entstehung bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1948. Bei dem Schulvorstand von Túrkeve handelt es sich um eine städtische, reformierte Körperschaft, während die Schulvorstände in Hajos und in Nemesnádudvar in ländlicher Umgebung wirkten und von der katholischen Kirche gefördert wurden. Für die beiden letzteren ist weiterhin kennzeichnend, dass sie in Gemeinden mit Einwohnern deutscher Nationalität tätig waren. Die Körperschaften bestanden aus 8 bis 15 Mitgliedern, wählten eine Direktion und waren in der Lage, das örtliche Schulwesen selbständig zu leiten. Ihr Vorsitzen­der war der Pfarrer, der zweite Vorsitzende, bzw. der weltliche Vorsitzende, war meistens der Leiter der örtlichen Verwaltung, der Bürgermeister oder der Notra. Weitere Ämter bekleideten der Verwaltungsleiter, dem die wirtschaftlichen und materiellen Angelegenheiten unterstanden, und der Schullehrer oder ein gewählter Vertreter der Lehrerschaft. Die übrigen Mitglieder kamen aus den Kreisen der In­telligenz, der wohlhabenden Landwirte und der Handwerksmeister. Innerhalb eines eigenen Kompetenzbereiches bestimmten die Schulvorstände den Ablauf des schulischen Geschehens: Sie schrieben die Schuljahresdauer vor, legten die Ferienzeiten fest und beraumten die Termine für die Jahresendprüfungen an. Sie beschäftigten sich mit ökonomischen Fragen und mit der Instandhaltung. Weiterhin regten sie den Bau, die Erweiterung und die Ausstattung der Schulen an. Eine wichtige Aufgabe der Körperschaften bestand in der Auswahl der Lehrer. Die Schulvorstände beurteilten oft zahlreiche Bewerbungen und stellten schliesslich die neuen Lehrer ein. Konfessionelle Zugehörigkeit, solide Gesangskenntnisse und gute Studienleistungen waren bei der Auswahl ausschlaggebend. Die Mitglieder der Körper­schaft verfolgten aufmerksam die Arbeit der Lehrer, sprachen ihnen als Anreiz für gute Arbeit Stipendien zu oder gingen im anderen Falle in Dienststrafsachen gegen sie vor. 89

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