Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 3. (Szolnok, 1988)

ADATTÁR - Kaposvári Gyula: Adatok a felső-varsányi Rákóczi kastély történetéhez / 297. o.

GYULA KAPOSVÁRI ANGABEN ZUR GESCHICHTE DES RÁKÓCZISCHLOSSES ZU FELSÖ-VARSÁNY Dass es im Komitat Szolnok so wenig Kunstdenkmäler gibt, ist zum grossen Teil auf den Verlauf der Geschichte zurückzuführen, allerdings spielte auch mangelnde Fachkenntnis eine Rolle, wie es am Beispiel des Barockschlosses von Rákóczifalva deutlich wird. Das Schloss existierte bis 1892 in dem 10 km südlich von Szolnok gele­genen Ort, der einst Wüstung Felső-Varsány hiess. In der Studie wird die Geschichte des Schlosses, beginnend mit dem 18. Jahrhundert, dargestellt. Ferner erscheinen in kurzen Umrissen die Veränderungen des Besitzes von Tiszavarsány. Dieses Gebiet war einst im Besitz von János (Johann) Hunyadi, später dann Eigentum der Geschlechter Lórántffy und Rákóczi. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts wechselte es oft den Herren. Literaturgeschichtlich ist von Interesse, dass hier der Va­ter des am 3. April 1757 geborenen ungarischen Dichters und Sprachgelehrten Ferenc Verseghy lebte. János Vérségi war Vogt in der Herrschaft Varsányi. 1749 liess er ne­ben dem Stadthaus von Szolnok eine kleine Sankt Rochuskapelle errichten, und wenig später übernahm er eine Stellung beim Szolnoker Salzamt des Fiskus. Als letzter Besitzer von Tiszavarsány erscheint der Baron János (Johann) von Ma­lonya. Nach seinem Tode und dem Aussterben der Familie (1837) ging die Herrschaft an das königliche Schatzamt und wurde in Pacht gegeben. In den Protokollen und auf handgezeichneten Landkarten wird das Hauptgebäude der Herrschaft Varsányi nach seinem letzten Besitzer das Malonyaischloss genannt. In den Aufzeichnungen des Szol­noker Franziskanerstifts - História Domus und Canonica Visitatio (1777-1781) — steht, dass auf dem zwei Wegestunden entfernt gelegenen Schloss auch eine Kapelle für die Gläubiger da ist und der Kirchendienst von den Szolnoker Patres versehen wird. Honvédleutnant József Szalay, der sich im Januar 1849 einen Namen machte, schreibt in seinem Tagebuch: „Ich war in Varsány, in dem früher nach Rákóczi und später nach Malonyai benannten Schloss, das samt der umfangreichen Güter von dem vermö­genden Szolnoker Kaufmann Durst gepachtet wird. Er wohnt dort zusammen mit sei­ner Gemahlin und seiner Familie." Im Jahre 1881 wurde das Gut Varsány in Parzellen aufgeteilt, und unter dem Namen Rákóczifalva entstand eine Siedlung. Anfangs diente das Rákóczischloss als Schule, Kirche und Gemeindehaus. Weil es aber ganz am Westrand der Gemeinde, nahe der Theiss, stand, beschloss man 1892, es einschliesslich der Nebengebäude abzu­reissen, damit Schule, Gemeindehaus und Kirche unter Verwendung der Steine im Zentrum der Siedlung entstehen mögen. Auf Einladung des Vizegespans kam zwar 1891 eine Fachkommission von der Akademie, die unter der Leitung von Kálmán 307

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