Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 3. (Szolnok, 1988)
ADATTÁR - Tóth Albert: Szolnok megye tiszántúli területének kunhalmai / 349. o.
ALBERT TÓTH DIE KURGANE DES KOMITATS SZOLNOK IM GEBIET LINKS DER THEISS Die Kurgane sind eigentümliche anthropogene Gestaltungswerke in der Ungarischen Tiefebene. Die „kugel-oder halbkugelförmigen Gebilde sind etwa 5 bis 10 Meter hoch, haben einen Durchmesser von 20 bis 50 Metern, befinden sich zumeist in Wassernähe, jedoch an trockenen Stellen und dienten zum grössten Teil als Grabstätten, Grabhügel und als Wach- oder Grenzhügel". Diese Definition von István Györffy betrachten wir auch heute noch als zutreffend. Doch zahlreiche mit den Kurganen in Verbindung stehende Fragen blieben noch ungeklärt. Hinsichtlich ihrer Entstehung und ihrer geographischen Anordnung existieren mehrere Vorstellungen. Selbst die Stichhaltigkeit der Bezeichnung Kurgan (das ungarische Wort „kunhalom" bedeutet soviel wie ,,Kumanenhüger')ist umstritten. Das Ziel meiner Studie bestand nicht in der tiefgreifenden Analyse dieser Fragen. Vielmehr von praktischen Absichten geleitet, untersuchte ich 1979 zusammen mit meinen Schülern dieses Gelände, um jene Hügel zu erfassen, die noch Spuren von Löss-schichten enthalten. Die Forschungen gingen in ein neues Stadium über, als 1984 im Auftrage des Sekretärs für Umweltschutz beim Rat des Komitats Szolnok eine umfassende, thematische Aufnahme der Kurgane des Komitats in Angriff genommen wurde. Die Arbeiten zur Erhaltung des Zustandes waren von besonderer Dringlichkeit, weil sich der Verfall der Kurgane in der letzten Zeit beschleunigt hatte. Der Zustand der Hügel wird einerseits durch Abtragung und Beschädigung, andererseits durch Tiefkultur, Aufforstung und Bebauung beeinträchtigt; Kulturschicht und Vegetation verändern sich, und es kommt zu bleibenden Schäden. Die Hügel gehören nicht nur zur Landschaft der Tiefebene, sondern sie bewahren auch zahlreiche Spuren der Vergangenheit; so zeugen sie von Bestattungen der Kupferzeit und der frühen Bronzezeit, von Niederlassungen der Bronzezeit, von Grabstätten der Sarmaten, der Germanen und der Zeit der ungarischen Landnahme, von Kirchen und Gräbern der Arpadenzeit und mitunter von tatsächlichen kumanischen Grabstätten. Mindenstens ebenso wichtig ist die Tatsache, dass die Hügel nahezu die einzigen Stellen geblieben sind, an denen noch Überreste jener Löss-schicht vorkommen, die sich einst (auch zur Türkenzeit noch) über die gesamte Heidegegend der Tiefebene erstreckte. Das grundlegende Ziel unserer veröffentlichten Ausarbeitungen — denen 1989 das Material Jazygiens folgt - bestand darin, den gegenwärtigen Zustand der Hügel darzustellen. Wir wollen damit den in der Landwirtschaft und auf anderen Gebieten beschäftigten Naturschutzfachleuten und den Botanikern aufschlussreiche Informationen geben und gleichzeitig die historischen und archäologischen Forschungen unterstützen. 410