Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 3. (Szolnok, 1988)

ADATTÁR - T. Bereczki Ibolya: Túrkeve és az ezredévi országos kiállítás - Iratok Hermann Ottó túrkevei kapcsolatainak történetéhez / 335. o.

IBOLYA T. BERECZKI TÚRKEVE UND DIE MILLENNIUMSAUSSTELLUNG ­DOKUMENTE ZUR GESCHICHTE DER BEZIEHUNGEN OTTÓ HERMANS ZUR STADT TÚRKEVE Ottó Herman (1835-1914) war zu Ende des 19. Jahrhunderts ein herausragen­der Gelehrter in Ungarn. Aufgrund seiner vielfältigen Tätigkeiten, seiner zahlreichen Publikationen und seiner Rolle im öffentlichen Leben hielten ihn seine Zeitgenossen und seine Schüler für einen Polyhistor. Bei der Untersuchung seines Gesamtschaffens stellte sich heraus, dass er die namhaften europäischen Denker seiner Zeit gut kannte und auf der Höhe der damals modernsten Geistesströmungen stand. Er entdeckte die Fischerei und das Hirtenleben für die ungarische Ethnographie und führte den dafür zutreffenden Terminus Urberuf (ősfoglalkozás) ein. Weiterhin machte er darauf auf­merksam, wie wichtig es sei, die Arbeitsgeräte der Bauern und die Dialekte zu unter­suchen. Seine im Jahre 1887 erschienene Arbeit ,,A magyar halászat könyve" (Die un­garische Fischerei) inspirierte zu weiteren ethnographischen und urgeschichtlichen For­schungen. Wie in ganz Europa, so war die Zeit vor der Jahrhundertwende auch in Ungarn die Epoche grosser, repräsentativer Ausstellungen. Im Jahre 1893 erhielt Ottó Herman den Auftrag, bei der für 1896 vorgesehenen Millenniumsausstellung in der Abteilung Geschichte die Urberufe vorzustellen. Daraufhin untersuchte er voller Elan das Hirten­leben. Zwei Jahre lang zog er über die wichtigsten Weidegebiete des historischen Un­garns, kam zu den Hirten der Gegend von Kecskemét, in das Gebiet Hortobágy, nach Grosskumanien, zu den Hirten im Gebirgsland und ins Komitat Somogy. Die erste Sta­tion seiner Forschungsreise waren Túrkeve und die dazugehörige Wüstung Ecseg. Aus den Nachrichten der Lokalpresse sowie aus den Aufzeichnungen im Tagebuch Hermans erhalten wir Kenntnis über seine Eindrücke und Erfahrungen. Relativ wenig wusste man bisher über seinen zweiten Aufenthalt in Túrkeve (1895) sowie über die nach Her­mans Vorstellungen eingerichtete Darstellung des Hirtenlebens bei der Millenniumsaus­stellung. Die Verwaltungsdokumente und die Ratsprotokolle des Rates von Túrkeve — die im Komitatsarchiv Szolnok aufbewahrt werden — verhalfen uns zu zahlreichen neuen Kenntnissen über die Beziehungen, die Ottó Herman zur Stadt Túrkeve hatte. Die in unserer Studie veröffentlichten Schriftstücke dokumentieren Ottó Hermans Aufenthalte in Túrkeve, seine Tätigkeit als Sammler, die Anfertigung der für die Mil­lenniumsausstellung vorgesehenen sog. Walmdachhütte (Kontyos kunyhó) aus der Wüstung Ecseg sowie die Beziehung zum Rinderhirten Miklós Finta, der bei der Aus­stellung mitwirkte. 347

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