Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 3. (Szolnok, 1988)
ADATTÁR - Ötvös László: Csokonai nyomában a Tisza-vidéken és a Nagykunságban / 309. o.
LÁSZLÓ ÖTVÖS AUF DEN SPUREN VON CSOKONAI AUF DER TISZA-GEGEND UND IN GROSSKUMANIEN Mihály (Michael) Vitéz Csokonai wird von der Literaturgeschichte zu Recht als der bedeutendste ungarische Vertreter der Aufklärung angesehen. Das Urteil des ungarischen Volkes erhebt ihn sogar zum Helden. Ihn umgeben Legenden, seine Dichtungen leben auf den Lippen des Volkesfort, ganze Dichtergenerationen betrachteten ihn als ihren Meister, und noch heute ist sein Grab in Debrecen Wallfahrtsort junger Poeten. An Csokonai erinnernde Schriftstücke zusammenzutragen, ist eine vielversprechende Aufgabe, weil die particulae des Reformierten Kollegs in Debrecen von den jeweiligen Kirchengemeinden unterhalten wurden, so dass in ihren Bibliotheken und Archiven unschätzbare Werte verborgen liegen. Die Freunde, mit denen der Dichter zusammen das Kolleg besuchte, kamen aufgrund des damaligen Schulnetzes aus verschiedenen Orten. Dieser Tatsache schenkte ich bei meinen Untersuchungen besondere Beachtung: Ich schaute nach, wer die damaligen Studienkollegen des Dichters waren, in welchen Siedlungen sie wirkten, in welcher Beziehung sie zu Csokonai standen und welche Bücher und Briefe Erinnerungen an diese Beziehungen bewahren. Die vorliegende Studie behandelt Csokonais Kontakte in vier Ortschaften des Komitates Szolnok. In KUNMADARAS hat sich Csokonai mehrmals für längere Zeit aufgehalten, aber es sind nur zwei Zeiträume zufriedenstellend dokumentiert. In einer Zusammenstellung von Balázs Vargha mit dem Titel „Csokonai-emlékek" (Erinnerungen an Csokonai) wird berichtet, dass Csokonai Ostern 1793 als Legat in die Gemeinde kam. Aus einem an den Dichter gerichteten Antwortschreiben von István Puky erfahren wir, dass Csokonai im Herbst des Jahres 1800 erneut in Kunmadaras weilte, von wo aus er einen Brief an István Puky nach Tiszaigar schickte. In KARCAG hatte Csokonai mehrere „gute Leute". Mit der Familie Varró stand der Dichter in einem besonders vertrauten Verhältnis. Sie beherbergte ihn, als er sich zu Weihnachten 1794 als Legat in der Stadt aufhielt. Auch im Mai 1800 war er bei der Familie zu Gast. Seine Erinnerungen verewigte er in der Dichtung „Visszajövetel az Alföldről" (Rückkehr aus der Tiefebene). In TISZAIGAR wohnten mehrere Familien, mit denen Csokonai freundschaftliche Beziehungen pflegte. Dazu gehörten die Familien Széky, Pap Szász und Puky. In TISZAROFF lebte eine Familie Borbély, mit der der Dichter in enger Beziehung 324