Inventare Teil 9. Inventar des Verkehrsarchivs in Wien (1959)

Vorwort

Vorwort. Die Gestaltung des Inventars der Abteilung Verkehrsarchiv des öster­reichischen Staatsarchivs richtete sich mit unwesentlichen, durch die andere Materie bedingten Abänderungen nach den vor einigen Jahren erschienenen Inventaren des Hofkammerarchivs und des Kriegsarchivs, die in ihrem Umfang eine Mittelstellung zwischen den älteren, knappen Bestandsübersichten und dem relativ jungen, fünf bändigen Werk über das Haus-, Hof- und Staatsarchiv einnehmen. Zusätzlich soll das vorliegende Inventar auch eine fehlende Ver­waltungsgeschichte der österreichischen Eisenbahnen in einem mittleren Umfang ersetzen. Da praktisch fast alle das österreichische Eisenbahnwesen betreffenden Registraturen aus der Zeit vor 1938 nun im Verkehrsarchiv hinterlegt sind, war diese Aufgabe an Hand der in anderen Inventaren üblichen Beschreibungen der einzelnen Bestände leicht zu erfüllen. Seit den entsprechen­den Arbeiten in dem 1898 bzw. 1908 erschienenen und vom Österreichischen Eisenbahnbeamten-Verein herausgegebenen Jubiläumswerk: „Geschichte der Eisenbahnen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie“ — das leider ein Register entbehrt — (Dr. Alfred Freiherr von Buschman: Geschichte der Verwaltung der österreichischen Eisenbahnen, 4. Bd., S. 113—299 und für den Zeitraum von 1898—1908: Dr. August Ritter von Weeber, Gesetzgebung und Verwaltung, 5. Bd., S. 213—231) ist dieser Stoff kaum mehr behandelt worden; derm sowohl einzelne, in anderer Beziehung verdienstvolle Unter­suchungen zur österreichischen Eisenbahngeschichte und die Festschrift zur Hundertjahrfeier der ersten Lokomotivbahn Österreichs als auch die ent­sprechenden Kapitel in verschiedenen Eisenbahnstatistiken und gewisse Artikel in der von Dr. Freiherrn von Röll herausgegebenen „Enzyklopädie des Eisenbahnwesens“ hatten andere Aufgaben und können nur für einzelne Fragen herangezogen werden. Aus dieser Erwägung sind im Anhang auch das nur mitbetreute Betriebsarchiv der Generaldirektion der österreichischen Bundesbahnen sowie ein Verzeichnis aller von österreichischen Verwaltungen gebauten Eisenbahnlinien — nach Eröffnungsjahren und nach Kronländern geordnet — mit Angabe der Bauherrn aufgenommen worden. Es soll bereits im Vorwort gesagt werden, daß gerade beim Eisenbahn­wesen zur Klärung von gewissen Rechtsfragen der Gegenwart relativ oft auch alte Bestände benützt werden müssen, und es ist zweifellos vorteilhaft für den Referenten zu wissen, ob und in welchem Umfang er mit Archivquellen rechnen kann. Dazu kommt noch, daß sich die staatlichen Umwälzungen der letzten vier Jahrzehnte heim Verkehrswesen noch stärker als bei den übrigen Zweigen der öffentlichen Verwaltung (mit Ausnahme der Landes­verteidigung) auswirkten.

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