Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

I. Band - 14. Die Archive der Zentralstellen des Heeres

160 die auf dem Boden der Monarchie vorhandenen Werte. Die Verträge von 1919 sahen weder die Bildung noch die Aufteilung einer gemeinsamen Liqui­dierungsmasse aus dem österr.-ung. Erbe vor. Die österr. Regierung „austri- fizierte“ daher die Liquidierung (StGBl. 577/1919) und die oben genannten internationalen Körperschaften lösten sich auf. Aus dem liquidierenden KM. bildete sich das MLA., das dem Bundesministerium für Finanzen unterstellt, 1921 ihm eingegliedert und 1931 aufgelöst wurde. 1921 wurden auch die militärischen Agenden des liquidierenden Landes­verteidigungsministeriums und der Marinesektion dem MLA. übertragen, doch mit dem Grundsatz, daß die diese beiden Zentralstellen betreffenden Akten nicht in die Registratur des MLA., sondern in die eigenen hinterlegt werden. Der oben dargelegte Aufgabenkreis der Liquidierung blieb auch nach seiner Austrifizierung derselbe und erweiterte sich um folgende Belange: Agendenüberführung in verwandte neue österr. Stellen (z. B. Gendarmerie, Vermißtenausforschung, KA. etc.); Mitwirkung nach Artikel 208 des Ver­trages von St. Germain bezüglich Aufstellung des Vermögenskatasters; Mit­wirkung in internationalen Belangen von Guthaben und Immobilien im „Aus­land“ ; Ausgleich mit Ungarn auf Grund der ehemaligen Gemeinsamkeit und Mitwirkung beim österr.-ung. Schiedsgerichtsverfahren; „Vergleichskommis­sion für nicht erfüllte Militärlieferungsverträge.“ (Diese Kommission bestand ,aus verschiedenen Senaten); Endliquidierung der kriegswirtschaftlichen Zen­tralen. Durch die personelle Koppelung der Militärliquidierung mit dem Amt des bis 1924 bestandenen Ersparungskommissärs in der Person Dr. Horniks wurden die Akten dieses Amtes unter den Nummern des Präsidiums des MLA. mit der Unterteilung „E“ bearbeitet und in dessen Registratur hinterlegt. Das MLA. gliederte sich in mehrere Abteilungen: I. Vergleichskommis­sion (internationale) zur Regelung militärischer Angelegenheiten zwischen Österreich und den Feindmächten; II. Bevollmächtigtenkollegium der Nach­folgestaaten; III. Präsidialbüro des liquidierenden KM.; IV. MLA.-Präsidium; V. MLA.-Abteilungen, analog dem KM.; VI. Leiterbriefe = Korrespondenz des Präsidenten in wichtigen und geheimen Angelegenheiten; VII. Ersparungs­kommissär; VIII. Abrechnungsurkunden; IX. Widmungsurkunden btr. Hei­ratskautionen. Verzeichnis: I. Akten: 112 Fasz., Indices: 2 Bde., Elenche: 4 Bde.; II. Akten: 12 Fasz., Index: 1 Bd., Elenche: 2 Bde.; III. Akten: 76 Fasz., Namen-, Materien- und Handreg.: 5 Bde., Ordensreg.: 2 Bde., Rubrikenbücher: 3 Bde., Elenche: 3 Bde.; IV. u. V. Akten 1921—1932: 1004 Fasz., Reg. von IV: 26 Bde., Elenche: 39 Bde. — Reg. von V. ab 1926: 12 Bde.; Registrierbögen 1921—1925; VI. Akten 1919—1931: 12 Fasz., Index: 1 Bd., Elenche: 9 Bde.; VII. Akten 1922—1924: 56 Fasz., Indices: 4 Bde., Elenche: 5 Bde. G. Das Archiv des Armee-Oberkommandos (1866—1868). Am 3. Juli 1866 wurde Eh. Albrecht mit a. h. Befehlschreiben vom 10. 7. „zum Kommandanten und FML. Franz Frh. v. John zum General­stabschef der gesamten operierenden Armeen“ ernannt, doch wurden bald darauf, am 22. bzw. 26. 7. Waffenstillstand und am 23. 8. der Frieden zu Prag geschlossen. Mit a. h. Entschließung vom 15. September 1866 wurde „die Aufstellung eines dem Kriegs-Ministerium coordinierten Armee-Ober-Com-

Next

/
Oldalképek
Tartalom