Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

I. Band - 3. Das Personal des Kriegsarchivs

31 im Historischen Seminar ein vierteljähriger Informationskurs über Archiv­kunde statt35). Der Weltkrieg 1914—18 hatte zwar im wissenschaftlichen Personal etliche Lücken verursacht, andererseits fanden sich jedoch, da Personalanforderungen großzügiger behandelt wurden, sowohl unter den Berufsoffizieren, wie den auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht zur Dienstleistung einberufenen Reserveoffizieren, Einjährig-Freiwilligen und der sonstigen Mannschaft ge­nügend gebildete Fachkräfte, sodaß geeignete Bearbeiter für die wissen­schaftlichen Aufgaben des KA. verfügbar waren. Desgleichen war es nicht schwer, die durch den Aktenzuwachs neugebildeten Referate, Gruppen und Abteilungen zu besetzen. 2. Gliederung. Die dienstliche Gliederung des Offizierskorps im KA. hielt sich an die militärische Rangordnung. Dem General oder Oberst als Direktor 36) entspra­chen Stabsoffiziere (Major bis Oberst) als Abteilungsvorstände und Ober­offiziere oder gleichgestellte Militärbeamte als Mitarbeiter, Referenten oder Manipulationsoffiziere in den Abteilungen. Die Vorstände wurden über Vor­schlag des Direktors vom Ministerium ernannt, die übrigen Diensteinteilungen traf er selbst. Die Einteilung wechselte nach den jeweiligen Bedürfnissen des Amtes. 3. Das Verwaltungspersonal. Die Verwaltungsaufgaben der Direktion für den Dienstbetrieb, die den Schriftverkehr und das Verrechnungswesen betrafen, bewegten sich lange Zeit in mäßigen Grenzen. Dafür war 1801 auch kein eigenes Personal vor­gesehen ; die drei Registratursbeamten waren gleich den Offizieren für arehi- valische Arbeiten, nicht für den Geschäftsdienst der Direktion bestimmt. Das Recbnungs- und Gebührenwesen scheint zunächst der Stabsfourier des GQuMSt. mitbesorgt zu haben; 1818 wurde ein solcher für das KA. normiert. Wie aus den Akten ersichtlich, verfaßte Direktor Ernst nicht nur viele Konzepte selbst, sondern auch so manche Reinschrift. Im übrigen standen natürlich schreibkundige Kräfte für umfangreichere Eingaben aus dem Per­sonal zu Gebote. Seit Mitte des 19. Jhdts. stand dem Direktor für die Kanzleigeschäfte ein Adjutant zur Seite; die später bei den Abteilungen eingeführten Manipula­tionsoffiziere dienten auch der inneren Verwaltung des Amtes. Um die Jahr­hundertwende kam noch ein Militärrechnungsbeamter für die Geldgebarung hinzu. Durch die starke personelle Ausgestaltung während des Krieges 1914—18 stiegen die Verwaltungsagenden derart an, daß neben der verstärkten Adju­tantur (3 Offiziere) eine Rechnungskanzlei und ein Unterabteilungs-(Kom­pagnie-) Kommando eingerichtet wurden, dem die zahlreiche Mannschaft unter­stand. 85) KA., Direktionsbefehl Nr. 11 v. 1917, vgl. auch Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, I, S. 14. 36) Von den 12 während des Bestandes der österr.-ung. Monarchie ernannten Direktoren bekleideten je 6 die Oberst- bzw. Generals-Charge. 1917—18 war auch ein zweiter General als Direktor-Stellvertreter eingeteilt.

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