Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

II. Band - 13. Die Bibliothek

102 Philosophie, Unterrichtswesen (V). Der erste Teil des Wissengebietes V war durch die Beschränkung des Jahres 1818 von einer Erweiterung ausgeschlossen. Außer den überwiegend dem ersten Drittel des 19. Jhdts. entstammenden philosophischen Studien gibt es auch Werke älteren Datums, so die anonym erschienenen „Veritables Dé- voires de l’homme d’épée particuliérement d’un gentilhomme qui veut réussir dans les armées“, Amsterdam 1697, und Balthasar Gracien’s „Le Héros“, Paris 1725. Beim Unterrichtswesen wurde naturgemäß das Militärische in erster Linie ins Auge gefaßt, sodaß angefangen vom „Actus publicus“ für die Chaos ische Stiftung aus dem Jahre 1739 und dem „Reglement für die k. k. T h e r e s i a nische Militär-Akademie zu wienerisch Neustadt“, Wien 1775, bis zu den noch während des ersten Weltkrieges erschienenen Statuten und Dienstvorschriften über das Militärbildungswesen die gesamte Literatur vorhanden ist. Sehr ausführlich wurden auch alle Veröffentlichungen des deutschen Heeres gesammelt, während diejenigen der übrigen Staaten etwas weniger Beachtung fanden. Sprachwissenschaft, Literatur und Kunst (W). Schon aus dem Zusammenlegen dieser drei differenten Gruppen ist er­sichtlich, daß es sich nur um eine für einen bestimmten Benützerkreis ge­troffene Auswahl handelt. Der Schwerpunkt der Sprachwissenschaft lag bei den Behelfen zur Erlernung der deutschen Sprache als Armeesprache und in den Behelfen zur Erlernung der verschiedenen in der österr.-ung. Wehrmacht gesprochenen anderen Sprachen. Daneben sind auch alle an den Militärbil­dungsanstalten vorgetragenen Weltsprachen vertreten. Von den Lehrbüchern sonstiger Sprachen verdient die 1730 zu Konstantinopel erschienene „Gram­maire turque au methode courte et facile pour apprendre la langue turque“ Beachtung. In der Sammlung über Kunstgeschichte wäre an Athanasius K i r c h e r’s „Sphinx mystagoga, sive diatribe hieroglyphica“, Amsterdam 1676, und Ber­nard Montfaucon’s „L’antiquité expliquée en figurines“, Paris 1719, zu erinnern. Enzyklopädien (X). Neben allgemeinen Werken, welche Christian Gottlieb J ö c h e r’s „All­gemeines Gelehrten-Lexikon“, Leipzig 1750, und das „Autoren- und Literatur- Lexikon“, Hannover 1778, zu ihren ältesten zählen, sind bei den Enzyklopädien auch alle bis 1924 gesammelten Zeitschriften nichtmilitärischen Inhalts ver­einigt, unter denen das „Wienerische Diarium“ (1761—1780, dann „Wiener Zeitung“) den ersten Platz einnimmt. Bibliotheks-Wissenschaft, Bücherkunde und Archivwesen (Y). Beginnend mit der „Anleitung für angehende Bibliothekare und Lieb­haber von Büchern“, Augsburg 1786, bis zu den „Reports of the librarian of congress“, Washington 1901—1938, sind hier alle bezüglichen Druckwerke Österreich-Ungarns und vieler ausländischer Großmächte gesammelt. Die 1909 begonnene Reihe der Inventare staatlicher Archive, die bis in die Gegenwart fortgesetzt wird, schließt dieses Wissensgebiet.

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