Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

II. Band - 12. Die Bildersammlung

90 diesem Grund sind die Bilder dieser Gruppe bisher innerhalb des allgemeinen Katalogs der Kartensammlung unter dem Stichwort: „Pläne und Stadtansich­ten“ in alphabetischer Folge inventarisiert worden. Dies gilt vor allem von den Städten, historischen Ansichten und Festungen. Für die geographische Bildersammlung ist die Anlage eines neuen Zettelkataloges nach folgenden Gesichtspunkten im Zuge: 1. Landschaften, 2. Städte und Orte, 3. Häfen, 4. Befestigungen, 5. Burgen und Schlösser, 6. Ruinen, 7. Verschiedene Bauten, 8. Denkmäler, 9. Innenansichten von Bauten. Es sei hier darauf verwiesen, daß im „Genie- und Planarchiv“ (siehe 5. 87) ebenfalls Bilder von Festungen, Denkmälern, anderen Bauten und Innenansichten vorhanden sind. Ansichten, die mit dem ersten Weltkrieg in Verbindung stehen, sind in der Kriegsbildersammlung (siehe S. 92) zu finden. Siehe auch das Bildarchiv der ÖLAG. in der Luftfahrt-Bildersammlung, S. 92. Verzeichnis: 1755 Bilder. D. Die Heeres-Bildersammlung. Ihr Bestand gründet sich auf die alten „Adjustierungs-Bilder“ (siehe Allgemeines, S. 88), die ständig ergänzt werden, und auf die angeschlossene „Bildersammlung des ÖBH.“ Die drei ältesten Aquarelle der Sammlung stellen Grenzer vom 13. 10. 1757 dar. Nachdem bis 1800 nur sporadisch „Adjustierungsbilder“ gesammelt worden waren, setzte mit dem Beginn des 19. Jhdt. die regelmäßige Vorlage der mannigfachsten Ausrüstungsgegenstände in Federzeichnungen ein. Ein Großteil dieser Blätter ist mit „Schmideder“ signiert. Anton Sc h m i d- eder5), ehemals Riemer beim Feldzeugamte, wurde 1802 Rechnungsadjunkt und später Oberleutnant-Rechnungsführer und Zeichner der Monturs-Haupt- kommission in Stockerau. Er war der Schöpfer der heereskundlich wertvoll­sten Blätter der Sammlung. Nach dem Abgang Schmideders werden die handgezeichneten Vorlagen spärlicher und hören mit 1848 völlig auf. An ihre Stelle treten dann nach 1850 die Probedrucke verschiedener Adjustierungs­vorschriften. Daneben entstand auch aus der wissenschaftlichen Arbeit der Bildersammlung heraus manches Stück. So oblag ihr die Bearbeitung der graphischen Beilagen zu den „Feldzügen des Prinzen Eugen von Sa­voyen“. Zwei Original-Federzeichnungen zu den Beilagen des 1. Bandes die­ses Werkes erliegen jetzt noch in der Heeres-Bildersammlung. Im Jahre 1892 wurde dem KA. der technische Offizial Johann Karger6) aus dem Stande des Milgeogr. Inst, zugewiesen. Von seiner Hand stammen vier Farbtafeln mit österr. Soldatentypen zum Archivwerk „Krieg gegen die fran­zösische Revolution 1792—1797“ und zwei weitere im 1. Bande vom „Krieg 1809“. Außer diesen in den Jahren 1905 und 1907 entstandenen Illustrationen hielt Karger auch die Uniformierung der österr.-ung. Truppen im Jahre 1908 in 34 Farbtafeln fest, die Mjr. Hugo Schmid als: „Adjustierungs­bilder der österreichisch-ungarischen Wehrmacht“ herausbrachte und von denen einzelne Studien und Originale in den, wahrscheinlich auch auf Kar­ger zurückgehenden, 5 Fasz. „Adjustierung“ erliegen, die sich heute in der Abt. XXVIII der „Mémoires“ befinden (vgl. S. 35). In den letzten Dezennien des 19. Jhdts. fiel auch in der Heeresbildersamm­lung dem Lichtbild immer mehr die führende Rolle zu. Die Übergabe zahl­5) Geboren zu Wien, 1769, gestorben daselbst am 7. 12. 1838. 6) Geboren zu Brünn 1859, gestorben in Wien am 3. 5. 1936.

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