Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

II. Band - 8. Das Archiv der k. u. k. Kriegsmarine

66 Nach Beendigung des Neubaues in Fiume wurde die Marine-Akademie dorthin verlegt (4. Oktober 1857). Die Marine-Akademie war eine militär-maritime Fachbildungs-Anstalt, deren Lehrkurs vier Jahrgänge umfaßte. Zur Aufnahme waren die Vollendung des 14. Lebensjahres, die Absolvierung von vier Klassen einer Mittelschule und die Ablegung einer Aufnahmsprüfung erforderlich. Nach Absolvierung des 2. Jahrganges stand es den Zöglingen frei, sich der Maturitätsprüfung an einer Zivil-Mittelschule zu unterziehen. Um die Zöglinge an die See zu gewöhnen, fand alljährlich eine Instruk­tionskreuzung an Bord eines Kriegsschiffes im Mittelmeer statt. Nach erfolg­reicher Vollendung des 4. Jahrganges der Marine-Akademie wurden die Zög­linge in das Seeoffizierskorps als Seekadetten 2. Klasse eingereiht. Während des 1. Weltkrieges wurde die Akademie nach Braunau am Inn in Oberöster­reich verlegt. Verzeichnis: 75 Fasz. Akten, 73 Exhibitenprot., Indices, Kontobücher. 2. Die Seeaspiranten-Schule. Die Seeaspirantenschule wurde jeweils nach Bedarf aktiviert und be­zweckte, als Seeaspiranten aufgenommene Maturanten in den maritimen und militärischen Fachwissenschaften zu schulen. Die Ausbildung dauerte 1 Jahr, wonach die Seekadettenprüfung abzulegen war. Verzeichnis: 4 Fasz. 3. Die Schiffsjungen-Schule. Diese 1849 aufgestellte Schule hatte die Aufgabe, die als Schiffsjungen nach Vollendung des 14. Lebensjahres aufgenommenen Knaben zu Matrosen auszubilden und sie zu befähigen, die höheren Unteroffiziersgrade in den Spezialitäten des Deck-, Artillerie-, Minen-, Torpedo-, Telegraphen- und Steuerdienstes erreichen zu können. Die Ausbildung erfolgte in 2 Jahrgängen, nach deren Absolvierung die Schüler als Titular-Marsgasten oder als Matro­sen 1. u. 2. Kl. in das Matrosen-Korps eingestellt wurden. Der theoretische wie der praktische Unterricht wurde am Jungenschul­schiffe selbst erteilt, dem zu Übungsfahrten Exerzierschiffe beigegeben waren. Das Jungenschulschiff lag in Pola. Im Jahre 1900 erfolgte die Verlegung nach Sebenico. 1914—18 war die Schiffsjungenschule in Jedlesee bei Wien. Verzeichnis: 82 Fasz., 8 Indices und Prot. 4. Die Maschinen-Schule. Die 1849 auf gestellte Maschinen-Schule hatte den Zweck, die nach Voll­endung des 14. Lebensjahres als Maschinen- bzw. Elektro-Jungen auf genom­menen Knaben für den Dienst als niedere Unteroffiziere zu schulen, sie zur Erreichung der Stabsunteroffiziersgrade und in weiterer Folge zu Marine- Beamten (Maschinen-Betriebsleitern) vorzubereiten. Die Maschinenschule um­faßte 3 Jahrgänge, nach deren Absolvierung die Jungen als Maschinen- bzw. Elektrogasten oder als Maschinen-(Elektro-) Matrosen zum Matrosen-Korps assentiert wurden. Der theoretische Unterricht wurde in der Schulanstalt, der praktische auf den Schiffen erteilt. Verzeichnis: 21 Fasz., 1 Prot.

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