Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

I. Band - 14. Die Archive der Zentralstellen des Heeres

127 Ablauf erhaltene Zahl maßgebend sind, sondern nur derselbe Inhalt, also inner­halb eines Sach gebietes der gleiche Sachgegensta nd, welcher dann mit einer Subzahl als Subrubrik versehen wird, genannt „Verhandlungszahl“ z. B. 6 — 1. In diesem Zeitraum ist also der Schritt von der rein chronologi­schen zur rein sachinhaltliehen Hinterlegung vollzogen. Der Vorteil dieses Registratursystems liegt klar zu Tag: viele zu einem Verhandlungsgegen­stand schon erwachsene Akten brauchen nicht mehr einzelweise zusammen­gesucht werden, sondern sind in der Registratur mit einem Griff vorlage­bereit. Die Zahl der Sachgebiete war 110 im Jahre 1769 bzw. 99 ab 1770. Mehrere Schriftstücke desselben Sachgegenstandes werden dann mit Ord­nungszahlen versehen; z. B. 6 — 1, 6 — 1/2, 6 — 1/3 u. s. f. Das Jahr 1777 brachte damit, daß die einzelnen großen Referate nicht mehr nach dem Namen des Referenten, sondern mit Buchstaben: A, B, C, D, E, F, G, H, I, K, L bezeichnet wurden, neue Änderungen in der Kanzleigebarung in der 6. Periode (1777—1801). Die unpraktischen „Extraktbogen“ wurden auf­gelassen und man kehrte wieder zur Protokollführung, doch für jedes Ref erat = Departementseparat, zurück. Dagegen blieb die Führung der Indices weiterhin einheitlich. Der große Umfang dieser Bände machte es aber notwendig, eine gewisse Ordnung in die große Menge der Schlagwörter zu bringen. Die Schlagwörter der einzelnen Buchstaben des Alphabetes werden nunmehr streng in folgender Reihenfolge eingetragen: 1. Truppenkörper, 2. Behörden und Anstalten, 3. geographische Namen, 4. allgemeine Materien­schlagwörter, 5. Proprien = Personennamen; diese wieder geteilt in a) Mili­tärpersonen, b) andere Personen. Während bei einer Kartei die Einhaltung des Alphabetes keine Schwierigkeiten bereitet, ist dies auf gleichzeitig ge­führten Bögen nicht möglich. Die alphabetische Reihung der Schlagwörter erfolgte daher bei den einzelnen Buchstaben zunächst nach dem ersten Vokal, z. B.: B-a-a, B-a-e, B-a-i, u. s. f., B-e-a, B-e-e, B-e-i u. s. f. Die Agenden der Departements waren: Dep. A: Verpflegsdirektion; B: Grenzwesen; C, F, H und später 1815 noch W: Justiz; D: Rekrutierungs­und Remontierungswesen; E : Monturwesen; G: eigentliche Militärabteilung, Generalstabswesen, Personalangelegenheiten der Generale und Offiziere; I: Gebühren- und ab 1802 noch Kassawesen; K: Artilleriewesen; L: Versor­gungswesen ; M: Ministerialbüro; N: Geniedirektion. Für 1777—1780 muß noch eine Besonderheit angemerkt werden, und zwar wurden Schriftstücke, welche Gnadensachen betrafen oder Geheimhaltung erforderten, nicht in die normalen Departementsprotokolle eingetragen, son­dern gesondert numeriert und in Protokolle ihres jeweiligen Bearbeitungs­departements eingetragen, die mit Kleinbuchstaben — ebenso in den Indices und auf den Akten — bezeichnet wurden. Es sind dies Akten, die späteren Prä­sidial- oder Reservatakten entsprechen. Trotz der neuen Departementeintei­lung erfolgte die Hinterlegung weiterhin nach dem Rubrikensystem der vor­hergehenden Periode. 7. Periode (1802—1809). Unter Eh. Carl setzte — unter Auflösung von vier bisher selbständig bestandenen Hauptämtern (Verpf'egs-, Invaliden-, Genie- und Fortifications-, Artillerie-Hauptamt) — eine seit November 1801 angebahnte und im Jänner 1803 abgeschlossene Reform ein, der zufolge der HKR. in vier Generaldirektionen eingeteilt wurde: 1. General-Militärdirektion (Departement G), 2. General-Grenz-Direktion (Departement B), 3. General- Artillerie-Direktion (Departement K), 4. General-Genie-Direktion (Departe­ment N), zu denen die übrigen ökonomischen und die Justizdepartements C,

Next

/
Oldalképek
Tartalom