Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

I. Band - 12. Die Archive des Allerhöchsten Oberbefehls

112 wurden in Einzelreferaten bearbeitet3). Mit Wirkung.vom 1. 1. 1908 trat das Fortifikationsreferat der II. Sektion des Technischen Mil.-Komitees zum Evidenzbüro über, wo es als „Fortifikatorische Gruppe“ einge­gliedert wurde und die Festungsbauten der Nachbarstaaten zu verfolgen hatte. Der geheimen Nachrichtengruppe oblag der offensive und de­fensive Kundschafterdienst. 1912 entstand noch eine Artilleriegruppe. Das Landesbeschreibungsbüro bearbeitete die Behelfe für die militärgeographische Beschreibung der Kriegsschauplätze und leitete das Kartenwesen. Das Instruktionsbüro bestand seit 1900. Das Eisenbahnbüro bestand seit 1865, das Telegraphenbüro seit 1876. Dem Generalstab waren zuletzt die Kriegsschule, das Milgeogr. Inst., das KA. und die Verkehrstruppen unterstellt. Die Aktenhinterlegung erfolgte ab 1898 im Direktionsbüro nach einem Rubrikeinsystem mit teils festen, teils wechselnden Subrubriken, die nicht im Protokoll, doch im Index eingetragen sind, wobei diesem eine Kon­kordanz zwischen Grundzahlen und Rubriken vorangestellt wurde; außerdem wurden diese „Rubrikeneinteilungen“ ab 1899 jahrgangsweise geführt. Die nachstehende Übersicht über das geltende feste Rubrikensystem gibt einen Überblick über die Geschäftstätigkeit des Gstb.; die beigesetzten Zahlen be­zeichnen die Rubrik: Chef des Gstb. und Stellvertreter 1, Diensteinteilungen 2, Truppendienstleistun­gen 3, Manövereinteilungen 4, Besondere Verwendungen 5, Adelsangelegenheiten 6, Beförderungen 7, Belobungen 8, Armeeoberkommando 9, Kommandierungen zum Gstb. 10, Konduiten 11, Heiraten 12, Kriegseinteilungslisten 13, Reisen 14, Prü­fungen 15, Pensionierungen 16, Tote 17, Untersuchungen 18, Urlaube 19, Ünter- offiziere 20, Mannschaften 21, Armatur 22, Artillerie 23, Adjustierung 24, Aus­land 25, Befehle 26, Bildungsanstalten 27, Fachbildungsanstalten 28, Kriegsschule 29, Bücher 30, Mobilisierungsinstruktionen 31, Brücken 32, Kavallerie 33, Chiffren­schlüssel 34, Dislokation 35, Dienst 36, Eisenbahnen 37, Eisenbahnregiment 38, Exerzitien 39, Feierlichkeiten 40, Festungen 41, Schiffe 42, Fourage 43, Transport­mittel 44, Geld 45, Geschenke 46, Ersatz 47, Gendarmerie 48, Geniestab 49, Geogra­phisches Institut 50, Gesandte 51, Heeresergänzung 52, Kanzlei 53, Kriegsarchiv 54, Kriegsspiele 55, Landwehr 56, Landkarten 57, Luftschiffahrt 58, Grenzangelegen­heiten 59, Marine 60, Landesbeschreibung 61, Naturalverpflegung 62, Mobilisie­rung 63, Nachrichten 64, Optik 65, Pferdewesen 66, Post und Telegraph 67, Pro­jekte 68, Rekognoszierung 69, Sanitätswesen 70, Sprachen 71, Registratur 72, Straßen 73, Tauben 74, Train 75, Vereine 76, Zeitungen 77, Zelte 78, Mixta/Per- sonalia 79, -/Materien 80. Eine eigene Registratur führte außerdem das Evidenzbüro. Die Akten­registrierung erfolgte hier nach „Evb.“-Nr. und „K“ (= Kundschafts-) Nr., ab 1908 auch nach „K/B.“ Nr. (= Kundschaftsangelegenheiten/Balkan). Seit 1910 hatte die Balkangruppe eigene „B“-Nummern. In den Jahren der Balkan­kriege (1912/13) wurden daneben noch besondere „T“-Nr. (Türkei) geführt. Der Artilleriereferent führte „A.“-Nr., die Fortifikatorische Gruppe „F.“-Nr. — Der Aktenbestand (1850—1914) umfaßt Vormerkprotokolle und Evidenz­tableaus über fremde Heere, verschiedene Tabellen und Mémoires der ehe­maligen Evidenthaltungsabteilung aus den Jahren 1826—1857 4) und schließ­lich die Akten jahrgangsweise und, soweit sie nicht nach Aktennummern er­liegen, auch länderweise geordnet. Der Bestand wurde nach dem 1. Weltkrieg 3) Vgl. GM. M. R o n g e, Kriegs- und Industriespionage, 12 Jahre Kundschafts­dienst; Wien 1930. 4) Siehe auch S. 111.

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