Otto Stolz: Inventare Teil 6. Geschichte und Bestände des staatlichen Archivs (jetzt Landesregierungs-Archives) zu Innsbruck (1938)
Zweiter Teil: Die jetzigen Bestände des Archivs
Staatliche Landesbehörden filr Tirol und Vorarlberg. 125 III. Registratur der Kreisadministration der Stiftungen des Inn- und Eisackkreises. Umfang: Akten von 1808 bis 1814 in 41 Faszikeln. Repertorien wie oben 5 lauf. Meter. — Betreffen die Verwaltung der Güter der aufgehobenen Klöster und entsprechenden öffentlichen Fonde und der Gemeinden. Einrichtung der Registratur wie oben bei Reihe II. IV. Königlich bayerische Reskripte und Verordnungen. Umfang: Bände von 1806 bis 1813 in 2 lauf. Metern. — Enthalten in schönen Bänden vereinigt die Originalausfertigungen der an das Generalkommissariat gesendeten königlichen Reskripte. Statthaltereiregistratur. 1. Ältere Reihe von 1850 bis 1910. Umfang: 2540 Faszikel und Jahresrepertorienbände in 128 lauf. Metern. Die Registratur der k. k. Statthalterei für Tirol und Vorarlberg, wie seit 1849 die oberste staatliche Verwaltungsbehörde für beide Länder hieß, war noch ganz gleich eingerichtet wie die Registratur ihres Vorläufers, des Guberniums bis 1849. Auch die Titel der Fachgruppen lauten ähnlich, nämlich in alphabetischer Reihe (genaues Verzeichnis Rep. 288): Adelssachen und Orden, Avisio (Flußbau). — Privilegien, Pension, Bau, Provinz, Pfandschaften, Post, Polizei, Pellagra, Bunzierung. — Kredit, Kaiserjäger, Kassa, Kanzlei, Kultur, Kunst, Kurwesen. — Tabak, Taxe, Theresianum. — Ehe, Etschregulierung, Eisenbahn. — Forst und Jagd, Vereine, Fachschule, Fremdenwesen. — Gewerbe, Gensdarmerie, Gemeinde, Grenzsachen, Grundbuch. — Handel, Heeresergänzung, Hallerdamenstift, Innsbruckerdamenstift. — Landesfond, Landesübernahme, Landsturm, Lotto. — Maut, Militär, Miscellanea, Montan. — Kechnungsdeparte- ment. — Sanität, Salz, Sparkassa, Schule, Sprengmittel, Spitalskosten, Stipendien, Strafhaus, Studien. — Versicherung. — Wasser, Weltliche milde Stiftung. — Zoll. Die Faszikel sind mit diesen Aufschriften jahrweise aufgestellt, nicht wie das Gubernialarchiv, die Faszikel einer Sachgruppe für alle Jahre nebeneinander. Die Repertorien sind jahrweise einerseits einheitliche Ein- reichungs- und Wegfertigungsprotokolle und andererseits Indizes und Nummernverzeichnisse für die einzelnen vorerwähnten Sachgruppen, bzw. deren Zusammenfassung in den Referaten oder Abteilungen der Statthalterei. Durchschnittlich entfallen in der Zeit um 1900 auf ein Jahr 65 Faszikel Akten und 30 Bände Repertorien. Die derart stets gleich geordnete Statthaltereiregistratur von 1850 bis 1910 ist bis damals von der Hilfsämterdirektion der Statthalterei selbständig besorgt und dann mit dem 1. Jan. 1912 dem Statthaltereiarchive als Ganzes zur weiteren Verwahrung und Verwendung übergeben worden, doch mit Beibehaltung ihres bisherigen Aufbewahrungsraumes auf der Ostseite des Amtsgebäudes Herrengasse 1. Es war dies eine Folge der mit 1. Jan. 1911 eingeführten neuen Geschäftsordnung der Statthalterei, die auch eine Umänderung des bisherigen Registratursystems herbeigeführt hat (siehe darüber oben S. 16 f.).