Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die unter Vorbehalt des Privateigentumsrechtes hinterlegten Archivkörper und Sammlungen, von Fritz von Reinöhl

426 Unter Vorbehalt d. Privateigentumsrechtes hinterlegte Archivkörper u. Sammlungen. bis 1932. 2. Tagebücher, Aufzeichnungen von Mitgliedern der Familie, Familiengeschichte, Briefwechsel 1555—1903. 3. Familiengeschichtliche Quellen: Adelssachen, Ämterverleihungen, Inkolate, Orden und Auszeich­nungen, Adressen und Widmungen, Varia, Familiengeschichtliches. 4. Wirt­schaftsarchiv. Nachlaß Onno Klopp. Onno Klopp wurde am 9. Okt. 1822 zu Leer in Ostfriesland geboren. Nach philosophischen und theologischen Studien an den Universitäten Bonn, Berlin und Göttingen legte er 1845 an der letztgenannten Hoch­schule die höhere Schulamtsprüfung ab. Noch im selben Jahre wurde er von der Universität Jena zum Doktor der Philosophie promoviert. Von 1845—1858 wirkte er als Lehrer am Ratsgymnasium zu Osnabrück. 1858 nahm er vom Lehrberuf, der ihn nicht befriedigte, Abschied, um sich ganz wissenschaftlicher Tätigkeit widmen zu können. Zahlreiche Arbeiten, vor­nehmlich auf pädagogischem und geschichtlichem Gebiet, waren bisher von ihm erschienen. Er übersiedelte nun nach Hannover und erhielt 1861 von König Georg V. den Auftrag, die Werke Leibnizens herauszugeben, womit regelmäßige Bezüge verbunden waren, die seine Lebensführung sicherten. 1865 ward er zum hannoveranischen Archivrat ernannt und mit der Füh­rung des für ihn geschaffenen Referates für das Archivwesen betraut. Nach Ausbruch des Krieges im Jahre 1866 folgte Klopp dem König ins Hauptquartier; in mehreren diplomatischen Missionen, welche Klopp wäh­rend des Krieges übertragen wurden, bewies er entschiedenes Geschick. Klopp blieb auch nach dem Krieg im Dienste seines entthronten Königs und hielt sich daher gleich diesem in Wien auf. Er entfaltete eine reiche, vielseitige wissenschaftliche Tätigkeit auf dem Gebiet neuzeitlicher Ge­schichte. Daneben war er auch als Geschichtslehrer der Erzherzoge Franz Ferdinand und Otto sowie des Herzogs Albrecht von Württemberg tätig. Am 9. August 1903 starb Onno Klopp in Wien an den Folgen eines Schlag­anfalles.1 1936 übergab Oberfinanzrat Dr. Wiard von Klopp, ein Sohn Onnos, dem StA. den schriftlichen Nachlaß seines Vaters mit Vorbehalt seines Eigentumsrechtes; zugleich ermächtigte er das StA., ihn Forschern vorzu­legen. Der Nachlaß befindet sich in jener Ordnung, die ihm sein Eigentümer gegeben hat; ein von diesem verfaßtes Aufstellungsverzeichnis ist als AB. 39/26 aufgestellt. Verzeichnis. A. Aufsätze und Werke Onno Klopps, Besprechungen darüber und ähnliches, Schachtel 1—4. B. Biographisches (allgemein), Schachtel 5—7. 1 Wiard Klopp, Onno Klopp 1822—1903, Ein Lebenslauf. Aus dem Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden Bd. XVI, Osnabrück 1907; Derselbe, Onno Klopp in Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, herausgegeben von Bettelheim, Bd. 8, S. 117 ff. mit Literaturangaben; Historische Viertel­jahrsschrift Bd. 6, S. 556; Ernst Laslowski, Zur Entwicklungsgeschichte Onno Klopps im Historischen Jahrbuch der Görres-Gesellschaft Bd. 56, S. 481 ff. mit weiteren Literatur­angaben.

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