Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Österreichische Akten, von Lothar Groß

32 Österreichische Akten. lieh bedeutenden Zuwachs durch Akten Salzburger Provenienz von der vereinigten Hofkanzlei. Ein Verzeichnis über diese Auslieferung (bei AB. 35/11) belehrt uns, daß diese Akten, die wohl aus der geheimen Registratur sein mochten, heute in verschiedenen Faszikeln der Specialia der Abteilung zu suchen sind. 1851 wurde von Meiller aus den Miscellanea der reichshof- rätlichen Registratur ein Faszikel mit Reichshofkanzleiakten für die Abteilung ausgeschieden (Bd. I S. 294). Es ist dies nicht die einzige fremde Provenienz, die in der Abteilung vertreten ist, und trotz allen Vor- herrschens der Salzburger Provenienz würde man sich täuschen, wollte man annehmen, daß die Abteilung ein einheitlicher geschlossener Bestand sei. Auch aus der sogenannten 2. Abteilung der Reichs aktén (AB. 105 Bd. I. S. 190) sind Akten hier eingeteilt worden. Dabei fallen weniger die aktenmäßig nachweislichen fremden Zuwächse wie die Korrespondenzen Salzburger Erzbischöfe mit Kaiser Leopold I. aus dem Fürstlich Porcia- schen Archiv oder aus der Sammlung P o s o n y i ins Gewicht; mit viel mehr Material ist die oberösterreichische Regierung in Innsbruck (Fasz. 1, 5, 6, 7, 8) und die niederösterreichische Regierung und die Hofkanzlei aus der Zeit Ferdinands I. (Fasz. 4) ver­treten. Wohl am buntesten ist Fasz. 1 der Abteilung zusammengesetzt, der folgende Provenienzen aufweist: Reichshofkanzlei, Salzburger Kanzlei, Innsbrucker Kanzlei, Archiv Porcia, Kanzlei Karls III. von Spanien, Akten unbekannter Provenienz aus der preußischen Auslieferung und Sammlung Posonyi. 1880 wurde die Abteilung von Winter neu aufgestellt und ein auch als Aufstellungsverzeichnis dienendes Inhaltsverzeichnis (AB. 35/11) angelegt. Kaum anderthalb Jahrzehnte später erhielt die Abteilung einen sehr wichtigen Zuwachs aus dem alten Hauptarchiv der Erzbischöfe und dem Domkapitelarchiv, indem Lampel aus dem in den Repertorien VIII bis X (AB. 383—385) repertorisierten Salzburger Urkundenbestand eine große Masse von Akten sowie die bereits erwähnten Landtagsabschiede aushob und dieses ganze Material der Abteilung als Fasz. 128—175 ange­gliedert wurde. Paukert, der die Einteilung durchführte, hat dann auch zu Winters Verzeichnis eine ziemlich eingehende Übersicht darüber angefügt (AB. 35/11). Inhaltsverzeichnis: Allgemeine Akten 1123—1803, Fasz. 1—3; Spe­cialia 1362—1799, Fasz. 4—14; Säkularisation 1801—1808, Fasz. 15—23; Religionsakten 1731—1744 (1759), Fasz. 24—97; Empörungs- und Emigra­tionsakten 1730—1737,1 Fasz. 98—121; Bauernunruhen im Zillertal 1645 bis 1648, Fasz. 122—127; Akten und Urkunden 1060—1787, Fasz. 128 bis 168; Landtagsabschiede 1525—1789, Fasz. 169—175. Österreich - Staat. Diese heute nur wenige Faszikel zählende Abteilung ist allem Anschein nach von Meiller bei der Neuordnung der Österreichischen Akten ge­bildet worden. Meiller hat damals, wie aus seinen Vermerken im AB. 416 er­1 Dieser Bestand ist dauernd an das Salzburger Landesregierungsarchiv entlehnt. Über die Salzburger Emigration vgl. die Bd. I S. 87 aufgezählten Arbeiten J. K. Mayrs.

Next

/
Oldalképek
Tartalom