Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Belgien, von Oskar Schmid
V. Selekt Beydaels. 357 137 und eine größere Anzahl (etwa 50 Stück) Ahnentafeln abgängig. In dem unwahrscheinlichen Falle, daß das Fehlende noch zustande gebracht werden sollte, wurde die Übergabe desselben an das StA. in Aussicht gestellt. Ein von Adalbert Meinhard Böhm, Registratursakzessisten der Vereinigten Hofkanzlei, im Jahre 1839 angelegter „Index über die niederländischen Adelsmaterialien (Index aller Nahmen und Titel jener Familien, die in den aus dem niederländischen Adelsarchiv zurückgebliebenen Akten Vorkommen)“ fand am Ende des Selektes Beydaels Aufstellung und unterrichtet in weitgehendem Maße über die vorhandenen, in den Bänden zusammengefaßten Bestände. über den Inhalt der beiden Faszikel mit der Aufschrift „Selekt Bey- dael, Adelsproben A—K, L—Z“ gibt ein dem genannten Index beigelegtes Namensverzeichnis, über den der früher genannten großen Schachtel mit Ahnentafeln ein diesem beigefügtes Blatt Aufschluß. Bei den in der Folge genannten Bänden handelt es sich zumeist um genealogische Ausarbeitungen Beydaels, die während seines Wiener Aufenthaltes erwachsen waren, vieles stammt, auch noch aus der Brüsseler Zeit. Nebstbei sind zahlreiche frühere Akten als Belege beigeschlossen und beigebunden, Material, das bis ins 16. Jahrhundert, in die Zeit Karls V., zurückreicht. Nr. 29 ist ein Folioband in Pergament mit Lederrücken ohne Aufschrift (ca. 78 fol. nebst Index) und enthält genealogische Tafeln, die teilweise mit farbigen Wappenabbildungen versehen sind und die sich auf große Familien, etwa Bayern, Sachsen, Jülich, Ligne, Chimay, dann auch Schlick, Khevenhüller usw. beziehen. Nr. 37, ein Großfolioband in Leder mit der Aufschrift „Généalogies des diverses maisons illustres“ (ca. 52 fol. mit Index), umfaßt gleichfalls genealogische, im wesentlichen aus dem 17. Jahrhundert stammende Tabellen großer Geschlechter mit zahlreichen farbigen Wappenbildern, und besteht nebstbei noch aus einer Anzahl loser Blätter, die zum Teil wenig sorgfältig beigebunden und dadurch unbenützbar gemacht sind. Nr. 44, ein Pappband mit Lederrücken (ca. 187 fol. mit Index), trägt die Aufschrift „Généalogies de plusieurs illustres Maisons tant des Pais- baz que d’Allemagne“ und stammt, mit späteren Nachträgen versehen, aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, aus dem Besitze des André Frangois Joseph Jaerens, Beydaels Vorgängers im Amte.1 Nr. 49, ein Folioband in Pergament geheftet (ca. 75 fol. mit Index), enthält Genealogien hoher Familien, ist mit farbigen Wappenbildern versehen und dürfte, abgesehen von späteren Nachträgen, um 1600 angelegt worden sein. Er gehörte nach dem auf dem inneren Buchdeckel angebrachten Exlibris zu schließen1 2 dem Besitze Beydaels an, dem Material, das er der Chambre héraldique als Eigentum überließ. 1 Das Exlibris trägt die Aufschrift: „Ex bibliotheca Andreae Francisci Jaerens equitis et armorum reguli“. Das Wappen zeigt einen von Löwen getragenen Schild mit Wechsel- zinnen-Schrägbalken. 2 Kaiserlicher Doppeladler mit Goldenem Vlies und der Legende: „Appartient ä la Bibliotheque donné par le Conseiller premier Boy d’armes Beydaels de Zittaert“.