Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Österreichische Akten, von Lothar Groß
24 Österreichische Akten. stratur der österreichischen, bzw. vereinigten Hofkanzlei entstammen müssen, und auch die Staatskanzlei ist vertreten. An der Hand der Registratur des StA. und der Behelfe lassen sich noch eine Anzahl von Zuwächsen verschiedener Provenienz feststellen. Aus der Registratur des Obersten Gerichtshofes erhielt die Abteilung 1851 einen Faszikel mit Akten des 17. und 18. Jahrhunderts über die Stadt Ulm und im gleichen Jahr wurde ihr aus der Auslieferung des Ministeriums des Äußern ein Faszikel mit Akten über den Lehensverband der Herrschaft Mindelheim (1614—1715) zugewiesen (AB. 168). Aus der Handschriftenabteilung gelangten 1869 einige Stücke zu den vorderösterreichischen Akten. Manches wurde auch aus den Miscellanea der Reichshofkanzlei1 übernommen (AB. 106). Aus der preußischen Auslieferung 1874 erhielt die Abteilung Akten aus der Registratur des Dr. Jakob Krell, Vertreters Ferdinands II. beim Reichskammergericht (Fasz. 26 b und 26 c). Durch eine Schenkung gelangten 1880 noch einige Stücke aus dem Nachlaß des Regierungspräsidenten Johann Adam von Posch hierher,3 ebenso aus der Sammlung P o s o n y i. Schon mit den Reichskanzleiakten war manches Material aus der Hofkanzlei Ferdinands I.3 gekommen (vgl. Fasz. 1 und 3), aus der Auslieferung der niederösterreichischen Regierung von 1789, bzw. 1794 findet sich im Fasz. 24 eine geschlossene Reihe derartiger Akten über geistliche Angelegenheiten.4 Als Behelf besteht ein von Thomayr 1880 verfaßtes Aufstellungsverzeichnis (AB. 35/10), das von Winter und Schwab teilweise überarbeitet und ausgestaltet wurde. Diesem Archivbehelf liegt auch ein Verzeichnis des Nachlasses des Hofrates Josef von Schmidfeld, verfaßt 1855 von Kaltenbäck, bei. Inhaltsverzeichnis: Allgemeine Reihe 1436—1804, Fasz. 1—23; Specialia 1472—1641, Fasz. 24; Markgrafschaft Burgau 1498—1777, Fasz. 25 bis 26 a; Registratur des Dr. Jakob Krell, Kammergerichtsprozesse (1424) 1562—1629, Fasz. 26 b, 26 c; Specialia 1581—1782, Fasz. 27—32; Landgericht Schwaben 1776, Fasz. 33—35; Stiftungen an der Universität Freiburg i. B. 1782—1805, Fasz. 36—39; Nachlaß Johann Adam Frh. von Posch 1704—1795, Fasz. 40; Nachlaß Josef von Schmidfeld saec. XVIII., Fasz. 41; Specialia 1744—1798, Fasz. 42—44; Vorderösterreichische Ausgleichung und Varia, Fasz. 45. Böhmen. Die Abteilung Böhmen nimmt unter den Österreichischen Akten insofern eine Sonderstellung ein, als sie früher als die übrigen durch Ausscheiden aller böhmischen Betreffe aus den beiden Serien der Österreichischen Akten und Vereinigung mit den Bohemica der Reichshofkanzlei ge1 Vgl. Bd. I S. 294. 2 Vgl. Bd. II S. 41, 379. 3 Vgl. Otto Stolz in Archivalische Zeitschrift, Bd. 42/43, S. 105. 4 Auf die an entlegener Stelle in der Belgischen Abteilung befindlichen Berichte der vorderösterreichischen Regierung samt ihren Zeitungsbeilagen aus der Zeit Ferdinands I. bis Rudolf II. sei hier noch hingewiesen, vgl. unten die Ausführungen über die Abteilung Belgien.