Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Österreichische Akten, von Lothar Groß

22 Österreichische Akten. Über die Abteilung liegt ein von Thomayr und Winter 1880 verfaßtes Aufstellungsverzeichnis vor (AB. 35/9). Ygl. außerdem die oben S. 5 f. ge­nannten Behelfe. Inhaltsverzeichnis: Allgemeine Reihe 1335—1806 (1852), Fasz. 1—15; Specialia 1460—1654, Fasz. 16 a—20 a; Korrespondenz der Erzherzogin Claudia und des Erzherzogs Ferdinand Karl mit Isaak Yolmar und Wilhelm Goll in Münster 1643—1651, Fasz. 20 b—20 o; Korrespondenz Fürst Joh. Ferd. Porcia 1648—1664, Fasz. 20 p; Specialia 1536—1656, Fasz. 21—24;1 Französisch-bayrischer Einfall 1695—1708, Fasz. 33, 34; Landesverteidi­gung 1729—1798, Fasz. 41; Zur Geschichte der Innsbrucker Archive, Fasz. 42;2 Zur Geschichte der Jahre 1813—1815, Fasz. 46. Vorderösterreich. An dieser Abteilung haben die Akten der Reichshofkanzlei den größten Anteil. Es scheint, daß sie in drei Etappen in diesen Bestand ein­gegliedert wurden. Mit den ersten Auslieferungen aus der Reichshofkanzlei (oben S. 5) kam bereits einschlägiges Material in ziemlichem Umfang (vgl. die AB. 2 und 414). Weiteres wurde mit dem Reichsarchiv übernommen, da das Pariser Rücklieferungsverzeichnis (Bd. I S. 280) der Reichskanzlei­akten einen ganz ansehnlichen Bestand von Akten über Burgau und die vorderösterreichische Landeshoheit aufzählt, der wenigstens zu einem Teile heute noch der Abteilung Vorderösterreich angehört.3 Der dritte Teil im Umfang eines Faszikels wurde 1851 aus den Miscellanea der Reichshofrats­registratur eingeliefert (Bd. I S. 294). Weit schwieriger ist es, sich eine richtige Vorstellung darüber zu machen, was aus dem Innsbrucker Archiv gekommen ist. Die Geschichte der vorderösterreichischen Archiva­lien, einschließlich der auf die ehemaligen habsburgischen Besitzungen im Elsaß bezüglichen, ist ziemlich verwickelt. Durch die Errichtung einer- eigenen vorderösterreichischen Regierung (Repräsentation und Kammer) im Jahre 1752 ergab sich alsbald die Notwendigkeit, die für die Verwaltung erforderlichen Archivalien in Innsbruck, von wo aus bisher die Vorlande verwaltet worden waren, auszuscheiden und an die neuen Regierungssitze Freiburg i. B. und Konstanz zu überführen. Das Schicksal dieser Bestände war kein günstiges. Sie sind heute entweder verloren oder verschollen oder in verschiedenen süddeutschen Archiven zerstreut. Michael Mayr hat an der Hand der Innsbrucker Akten wertvolle Beiträge zur Geschichte dieser Bestände geliefert,4 und kürzlich hat B a i e r5 ihre Schicksale klargelegt und über ihre heutige Verteilung auf die verschiedenen Archive berichtet. Hier kann auf diese Fragen, die mit dem StA. nur insofern in Beziehung stehen, als einzelne Splitter auch hieher gelangten und eine Anzahl von Originalverzeichnissen der aus Innsbruck ausgelieferten Akten hier aufbe­1 Fasz. 25—32 ausgeliefert. 2 Fasz. 43—45 ausgeliefert. 3 Teile desselben sind auch in der Abteilung Kleinere Reichsstände Burgau (Bd. I S. 345) zu suchen. 4 a. a. 0. S. 163 ff. 5 Archivalische Zeitschrift, Bd. 40, S. 50 ff. Vgl. auch Band III Abschnitte Ur­kunden (S. 75) und Handschriften (S. 196).

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