Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Österreichische Akten, von Lothar Groß

Niederösterreichisches Landmarschallamt usw. — Oberösterreich usw. 11 1 Faszikel; Verschiedene alte adelige Abhandlungen des Landmarschall- amtes und Landrechtes (1605—1778), 1 Faszikel und 1 Band; Alphabetisch geordneter Zettelkatalog, zusammengestellt aus den im 4. und 5. Band des Monatsblattes der k. k. heraldischen Gesellschaft „Adler“ veröffentlichten genealogischen Auszügen aus den im Archive des k. k. Landesgerichtes Wien befindlichen Testamenten adeliger oder als adelig gehaltenen Per­sonen, 6 Schachteln. Ober Österreich (Österreich ob der Enns). Die Zusammensetzung des Bestandes dieser Abteilung ist zwar keine so bunte wie bei Niederösterreich, immerhin ist die Zahl der verschie­denen Provenienzen noch groß genug und vieles überdies zweifelhaft. Nach der Neuordnung durch Meiller war die Entwicklung im allgemeinen ganz analog der der vorigen Abteilung. Die dem alten Bestand angehörigen Akten der Reichshofkanzlei nebst dem Material aus den Hof­kanzleien Ferdinands I. und Maximilians II. erhielten eine Vermehrung aus der Reichshofratsregistratur (1 Faszikel) und ebenso aus der Sammlung P e 11 e r (vgl. I. Bd. S. 56*), aus letzterer jedoch in weit größerem Umfange als die Abteilung Niederösterreich. Aus dieser mehr als 2900 Stücke zählenden Sammlung fiel der Haupteil auf Ober­österreich. Der Provenienz nach entstammten die hier eingeteilten Akten im wesentlichen vier Archiven: dem Archiv der oberösterreichi­schen Stände, der Stadt Enns, der Familie Khevenhüller und des Klosters W i 1 h e r i n g. Späterhin hat dann die Abteilung an der Aus­lieferung aus Preußen partizipiert, von der sie unter anderem die Korre­spondenz des Klosters Schlägel aus dem Br eslauerPrämonstratenserstift erhielt, ferner kamen aus Württemberg die vom Deutschen Orden stammenden Korrespondenzen Kaspar Ampringens (AB. 89/6). Auch bei der Erwerbung der Sammlung P o s o n y i fiel manches ab, das ursprünglich im ständischen Archiv Oberösterreichs und im Archiv der Stadt Enns gelegen war. Von Bedeutung war dann die Schenkung des Grafen Rudolf Khevenhüller -Metsch, durch die ansehnliche Teile der Ar­chivalien dieser Familie, auch solche von einzelnen ihrer Herrschaften, der Abteilung zukamen. Die großen Erwerbungen aus den beiden Sammlungen und dem Khevenhüllerschen Archiv wurden glücklicherweise wenigstens teilweise unter Bedachtnahme auf ihre Provenienz im wesentlichen ge­schlossen den übrigen Akten angegliedert. Ständische Archivalien müssen aber auch noch auf einem anderen Weg in die Abteilung gekom­men sein, denn auch verstreut finden sich sehr viele Akten dieser Pro­venienz. Die österreichische Hofkanzlei ist mit einem geschlos­senen Aktenbestand, die Übergabe Oberösterreichs an Bayern 1620 ff. be­treffend, vertreten (Fasz. 9 b und 9 c), der nach den Aufschriften auf den Umschlägen zu schließen, schon zur Zeit Rosenthals dem Archiv angehört haben muß. Weiters finden sich hier Akten aus den Registraturen der oberösterreichischen Repräsentanz und Kammer und der ober­österreichischen Landesregierung, einiges auch aus der Staats­kanzlei (Fasz. 16). Der Fasz. 8b scheint der Registratur des Kloster-

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