Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Klosterarchive von Walther Latzke

Geschichte einzelner Klosterarchive: Wien: Königskloster. 561 In dem „plöchnen Trüchel“ K und in den Karnieren L—S finden wir das Erlaklosterarchiv in seiner Einteilung von 1583 fast unverändert wieder, und zwar entspricht: „Trüchel K“ (Nr. 61—66): den Karnieren Nr. 7 (Ladstatt und Wein- abziehung) und Nr. 8 („hölzer“); Karnier L (Nr. 67—72): dtto. Nr. 3 („freiheiten von wegen der maut“); Karnier M (Nr. 73—97): Nr. 11 (Zehent), Nr. 5 (Lehenbriefe), Nr. 4 (Kaufbriefe); Karnier N (Nr. 98—122): Nr. 6 (Wechselbriefe), Nr. 10 (Reversbriefe), Nr. 13 (Verträge und Urteile); Karnier 0 (Nr. 123—137): Nr. 14 (Geschäftsbriefe, Haltung der Jahr­tage und Messen), Nr. 16 („erbbrieff oder geschafft“); Karnier P (Nr. 138—147): Nr. 15 (Fischwasser, Wehre und Fisch­weide), Nr. 17 („allerlay bekhenndtnus“); Karnier Q (Nr. 148—156): Nr. 18 („verzeichbrieff“); Karnier R (Nr. 157—162): Nr. 9 („einkhomen an saltz“); Karnier S: Nr. 12 („weingartten“). Es fehlen somit vom Bestände des Erlaer Archivs, wie er 1583 an das Königskloster gelangt war, nur die alten Karniere Nr. 1 („stifftbrieff und ubergab“) und Nr. 2 („freyhaitbrieff“). Diese wurden, offenbar wegen ihrer erhöhten Wichtigkeit, unter die Urkunden des Königsklosters eingeteilt, und zwar in die „Trüchel“ B, C und I. Mit Karnier T der Einteilung von 1630 beginnt das alte Archiv des Klosters Ybbs („volgen hernach die Ybserischen freyheiten unnd aller- ley brieffliche urkhunden“). Auch das Ybbser Archiv ist in derselben Ein­teilung, wie wir sie in den Kopialbüchern von 1613 und 1615 fanden, dem Königsklosterarchiv einverleibt worden. Und zwar entsprechen nach­stehende Karniere von 1630 den beifolgenden alten Ybbser Karnieren: Karnier T (Nr. 176—196): alt Nr. 2 („gab und stifftbrief“); Karnier V (Nr. 197—206): alt Nr. 1 (landesfürstliche Privilegien); Karnier W (Nr. 207—228): alt Nr. 5 (Salz- und Zollprivilegien); Karnier X (Nr. 229—240): alt Nr. 4 („wexelprieff“); Karnier Y (Nr. 241—-259): alt Nr. 3 („khaüffbrieff“) und Nr. 6 (Kauf­und Stiftbriefe). Bei jedem Regest der Ybbser Urkunden findet sich der Vermerk „ein­geschrieben mit Numero ...“ mit beifolgender Nummer nach der Numerie­rung im Verzeichnis von 1613. Den Abschluß des Königsklosterarchivs nach der Ordnung von 1630 bildet das „Kerbl“ Z. Es enthält eine Reihe von Geschäftsbüchern, so das Lehenbuch, das Gesamturbar von 1624, das Urbar über Anzenberg und Wantendorf von 1623, das Ybbser Kopialbuch von 1601, das Banntaiding- buch von 1625, das Instruktionsbuch für den Pater Commissarius von 1625, das Register über die Kanzleiregistratur von 1625, endlich eine Reihe von Urkunden und Akten geistlichen Inhaltes. Im ganzen betrachtet, ist die Archivordnung von 1630 eine rein äußer­liche Zusammenfassung der drei Bestandteile des Archivs in ein einziges Archivrepertorium, keineswegs aber die Herstellung eines einheitlichen, Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Bd. 6. 36

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