Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Klosterarchive von Walther Latzke

488 Die Klosterarchive. Stube, Abteilung K am 23. April an die Stiftungshofbuchhaltung, Abtei­lung L am 10. Juni an die Vizehofkammerprokuratur, Abteilung A, B, C, D, E und F am 23. Juni an die Kameraladministration; den Rest, bestehend aus den Abteilungen G, H, I und N, übernahm Philipp Schwab am 31. Au­gust in die niederösterreichische Regierungsregistratur. Dort wurde 1786 der Bestand unter Leitung Wallenfelds in einem von Andreas Albrecht geschriebenen Index verzeichnet; dieser Index enthält auch die an die anderen Behörden ausgelieferten Stücke, von denen ausführliche Rezepisse im Depositorium zurückgelassen worden waren.1 Über die ferneren Schicksale der Abteilungen K und L konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Dies ist besonders bei ersterer sehr be­dauerlich, da diese Abteilung zum größten Teile aus Reversen der Jahre 1327—1330 bestand, mit denen sich eine große Anzahl von Kirchen und Klöstern in Österreich und Steiermark verpflichtete, nach dem Ableben Friedrichs des Schönen alljährlich eine Seelenmesse für ihn lesen zu lassen. Die Abteilungen A—F, zu denen jedenfalls bald auch Abteilung M aus der Lehenstube kam, blieben zunächst bei der Kameraladministration; freilich läßt sich nicht sagen, wieviel davon im Laufe der Zeit wieder an die Wirtschaftsämter zu Mauerbach, St. Leonhard und Yelm abgegeben und was alles beim Verkauf kleinerer Realitäten ausgeliefert worden ist. Wahrscheinlich sind beim Verkauf der Herrschaften Mauerbach, St. Leon­hard und Veim den Käufern die bezüglichen Archivalien ausgefolgt wor­den. 1836 kamen 135 Stück Urkunden der Kartause und 37 Stück Ur­kunden der Pfarre St. Leonhard an das StA.2 (Rep. IV, AB. 379/1), 1846 vier Handschriften.3 Der Restbestand, der noch recht erheblich gewesen sein muß, ist seither verschollen. 1850 waren bei der Finanzlandesdirektion keine Mauerbacher Archivalien mehr vorhanden.4 * Von dem am 31. Aug. 1783 in die niederösterreichische Regierungs­registratur gelangten Restbestand brachte Hormayr im Jahre 1811 22 Ur­kunden in das StA. (Rep. I, II, AB. 375, 378/1—3);6 1844 folgten 40 Ur­kunden (Rep. V, AB. 357; später größtenteils in Rep. ad IV, AB. 379/2 ver­zeichnet) und ein Faszikel Korrespondenzen nach.6 Endlich wurde 1869 von der Hofbibliothek noch eine Mauerbacher Urkunde an das StA. abge­treten7 (Rep. ad IV, AB. 379/2). Der 1844 erworbene Faszikel Korrespon­denzen (1628—1781) kam bei der Auslieferung von 1871 an das nieder­österreichische Landesarchiv;7 es besteht jedoch die Absicht, ihn auf dem Tauschwege wieder für das StA. zu erwerben. Endlich verwahrt das Archiv für Niederösterreich noch 14 Stück Mauerbacher Urkunden, die 1844 in der Klosterratsregistratur zurückgeblieben waren.8 1 Ebendort, S. 31, 51, 53, 54, 60. — Mauerbacher Index (1 Folioband) in StA., Klosterakten, Verzeichnisse. 2 Reg. des StA., Nr. 22/1836. ’ Ebendort, Nr. 62/1846. 4 Ebendort, Nr. 6/1850. 5 Ebendort, Nr. 52/1811, 57, 61/1812. 6 Ebendort, Nr. 24/1844. 7 Ebendort, Nr. 62/1872. 8 AfNÖ. Urk. Nr. 43, 53, 54, 89, 97, 125, 185, 227, 234, 238, 243, 262, 332, 349. — Vgl. die Regesten von Starzer und Samanek (Mitteil. d. AfNÖ.) Nr. 34, 41, 42, 72, 78, 98, 135.

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