Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius
230 Die Handschriftenabteilung. Handschriftensammlung in Frage kommt — nicht vollständig überein. Denn etwa ein Dutzend zweifellos hieher gehöriger Bände läßt sich in den Verzeichnissen nicht feststellen, andererseits ist eine größere Anzahl, den Verzeichnissen nach in die Handschriftensammlung gehöriger Einheiten, etwa 40, bei den Akten geblieben. Der Provenienz nach sind in diesem Bestand mehrere Gruppen zu unterscheiden. Dem 1583 gegründeten Königskloster wurde nämlich noch im selben Jahr das „vacierend Jungfrau Closter Erla, Benedictiner Ordens“ 1 inkorporiert, das 1142 gestiftet, um 1580 verlassen worden war.1 2 Dazu kam 1598 das im Jahre 1291 gestiftete Kloster der Zisterzienserinnen zum heiligen Geist vor der Stadt Ybbs, das ebenfalls, und zwar schon seit etwa 1572 leer gestanden hatte. Unter den Handschriften des Königsklosters finden sich nun eine Reihe von Bänden, die noch den Archiven dieser beiden inkorporierten Stifte entstammen, und zwar 16 aus dem Kloster Erla: Suppl. Nr. 158, 159, 161, 171, 181, 184, 238, 254, 269, 331, 366, 439, 440, 441, 1226 und 1227 und 3 Handschriften aus dem Kloster Ybbs: Suppl. Nr. 182, 185, 187. Alle übrigen, auch soweit sie sich auf die Verwaltung der Ämter Erlakloster und Ybbs beziehen, sind wohl anzusprechen als Provenienz Königskloster, bis auf einen Band, der erst nach der Aufhebung dieses Stiftes in der Kanzlei der Staatsherrschaft Erla entstanden ist; es ist Cod. Suppl. 284. Für die Provenienzgruppe Königskloster im engeren Sinn verbleiben demnach noch folgende Handschriften: Suppl. 119, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 126, 127, 128, 129, 130, 131, 132, 133, 134, 135, 136, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 148, 149, 150, 152, 153, 154, 155, 156, 157, 160, 162, 165, 167, 168, 169, 170, 172, 173, 175, 177, 178, 183, 189, 192, 193, 194, 195, 196, 197, 198, 199, 200, 201, 202, 203, 204, 205, 207, 208, 209, 210, 214, 215, 216, 217, 218, 221, 222, 226, 230, 231, 232, 234, 235, 237, 244, 247, 248, 250, 251, 252, 287, 289, 290, 291, 321, 325, 360, 361, 362, 363, 364, 365, 667, 1260. Wien, St. Jacob.3 Von den früher in der Sammlung vorhanden gewesenen zwei Handschriften aus dem Archiv der regul. Augustiner Chorfrauen bei St. Jacob in Wien ist einer, der Cod. Suppl. 223, ein Kanzleirepertorium von 1770 im Jahre 1844 mit den Archivalien des Klosterrates ins StA. gelangt und 1933 an das Archiv der Stadt Wien abgetreten worden. Der zweite, Suppl. 242, ein Archivrepertorium des 18. Jahrhunderts, eingeliefert 1851, ist heute noch vorhanden. Wien, St. Lorenz (Laurenzerkloster).3 Aus dem Archiv der Augustiner-Chorfrauen bei St. Lorenz am alten Fleischmarkt in Wien befindet sich heute nur mehr ein einziger Band in 1 Hs. Suppl. 134, fol. 1. 3 Bis 1579 reicht das Zehentbuch Suppl. 254, 1583 beginnen die ersten Bücher unter der Verwaltung des Königsklosters: Suppl. 208, 287. 3 Vgl. unten die Ausführungen Latzkes.