Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius

226 Die Handschriftenabteilung. alsbald der Sammlung zugewiesen. Sie finden sich im Böhm’schen Katalog verzeichnet als Nr. 910, 925, 926, 927, 1039, 1040, 1077, 1105 und 1106. Zwei dieser Handschriften — Nr. 927 und 1106 — betreffen die dem Stift St. Pölten gehörige Pfarre Bruck a. d. Leitha, von der zwanzig Jahre später noch ein Urbar käuflich erworben wurde. Es ist die Handschrift Suppl. 669, die damals der Budapester Universitätsbibliothek zum Kauf angeboten und auf ein Schreiben der dortigen Direktion hin um 10 fl. vom StA. erworben worden war, obwohl es sich nur um eine gleichzeitige Ab­schrift des im Hofkammerarchiv erliegenden Originals von 1573 handelte. Noch einmal tauchte später ein Urbar des Stiftes St. Pölten selbst im Handel auf, und zwar war es nun das niederösterr. Landesarchiv, das wegen Ankaufes dieses Codex in Verhandlungen stand und zu Vergleichs­zwecken auch einen St. Pöltner Band der hiesigen Sammlung heranzog. Über das Ergebnis der Verhandlungen ist hier nichts bekannt geworden. Im Jahre 1934 wurden in der Registratur der Religionsfonds-Herr­schaft St. Pölten noch eine Reihe älterer Aktenfaszikel und Bände aufge­funden, die, durch das Archivamt für das StA. angesprochen, noch im selben Jahre hieher abgegeben worden sind. Darunter das prachtvolle Gesamturbar des Stiftes St. Pölten aus dem 15. Jahrhundert (Suppl. 1283) und 21 weitere Bände aus der Zeit von 1516—1802, die letzten also bereits von der Staatsherrschaft stammend. Die Bände wurden als Suppl. Nr. 1279, 1283—1302 der Handschriftensammlung angereiht. Alles in allem ergibt sich demnach für die Provenienzgruppe St. Pölten folgendes Bild: Böhm 173, 174, 175, 176, 177, 910, 925, 926, 927,1 1039, 1040, 1077, 1105, 1106,1 Suppl. 669,1 1279, 1283, 1284, 1285, 1286, 1287, 1288, 1289, 1290, 1291, 1292, 1293, 1294, 1295, 1296, 1297, 1298,2 1299,2 1300,2 1301,2 1302,2 1303.2 Säusenstein in Niederösterreich. Der einzige Band der Sammlung aus dem Archiv dieses ehemaligen Zisterzienserstiftes, Suppl. 352, die Ämter Gottsdorf und Ratzenberg be­treffend von 1641, ist im Jahre 1844 mit den Klosterratsarchivalien ins StA. gelangt.3 Seitz in Untersteiermark.4 Das Heftchen Böhm Suppl. 1095, Privilegia, statuta et immunitates ord. Carth. in Saitz saec. 16, stammt sichtlich aus demselben Klosterarchiv wie die Statuten von Geirach, aus welchem, muß vorläufig dahingestellt bleiben. Wie die Geiracher Hefte wurde es auch erst 1897 aus dem zuge­hörigen Bestand — wohl dem geistlichen Archiv — ausgeschieden und der Handschriftensammlung einverleibt. Wann und mit welchen Klosterarchi­valien es seinerzeit ins StA. gelangt ist, ließ sich nicht ermitteln. Mög­licherweise entstammt es auch dem Salzburger Archiv, ist in den dortigen Behelfen jedoch nicht nachweisbar. 1 Pfarre Bruck an der Leitha. 1 Staatsherrschaft St. Pölten. 3 Vgl. dazu Nachlaß Birk 137 und die Ausführungen Latzkes unten. * Vgl. unten die Ausführungen Latzkes.

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