Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius
Böhm Suppl. 228 in den Besitz des Archivs, zwei Jahre später mit den von der Kameral-Gefällen-Verwaltung1 übergebenen umfangreichen Klosterarchivalien weitere 25 Gaminger Handschriften. Die zweite große Einlieferung seitens der Kameral-Gefällen-Verwaltung fand dann im Jahre 1850 statt;1 sie brachte neuerlich 52 Bände Gaminger Provenienz ins Archiv. Außerdem führt aber das Verzeichnis von 1850 noch zwei Bände sicherer und einen Band vermutlich Gaminger Herkunft an — Nr. 146, 192 und 206 des Verzeichnisses —, die sich heute in der Sammlung nicht mehr nachweisen lassen. Umgekehrt finden sich hier auch eine ganze Reihe unzweifelhaft Gaminger Bände, die in keinem der Einlieferungsverzeichnisse erscheinen, aber trotzdem 1846 oder 1850 ins Archiv gelangt sein müssen. Es sind die drei Gaminger Archivindizes Suppl. Nr. 220,2 2252 und 313 2 sowie acht weitere Bände, und zwar Suppl. Nr. 306, 310, 320, 326, 339, 348, 350 und 359. Die letzte Gaminger Handschrift endlich, die sich als Nachtrag im Repertorium V, AB. 357, eingetragen findet, Suppl. 1182, ist aus der Registratur der niederösterr. Statthalterei im Jahre 1851 an das StA. abgegeben worden. Sie ist erst seit kürzerer Zeit, nach 1900, der Handschriftensammlung angereiht. Zu den auf den Einbänden der Gaminger Handschriften häufig vorkommenden alten Signaturen wäre noch zu bemerken, daß diese Numerierung nicht aus dem Gaminger Archiv, sondern aus späterer Zeit stammt, als die Archive verschiedener Klöster bereits vereinigt waren.3 Der Bestand an Gaminger Handschriften stellt sich demnach, nach Böhm-Nummern geordnet, folgendermaßen dar: Böhm 55,4 56,4 993; Suppl. 147, 163, 166, 176, 188, 190, 206, 211, 212, 220, 225, 227, 228, 229, 233, 236, 240, 245, 249, 255, 256, 257, 258, 259, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266, 268, 272, 274, 276, 277, 278, 279, 281, 283, 294, 295, 296, 297, 298, 299, 300, 303, 304, 305, 306, 307, 308, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 315, 316, 317, 318, 319, 320, 326, 327, 328, 329, 330, 332, 333, 334, 335, 336, 337, 339, 340, 341, 342, 343, 344, 345, 348, 349, 350, 357, 358, 359, 378, 675, 1182.5 Geirach in Untersteiermark. Die beiden heute als Handschrift Suppl. 1096 aufgestellten Heftchen Privilegia, statuta et immunitates ord. Carth. Sancti Mauritii in Girio sc. 16, wurden erst 1897 aus dem zugehörigen Bestand — wohl aus dem geistlichen Archiv — ausgeschieden und der Handschriftensammlung einverleibt. Da sich ihr früherer Lagerort nicht feststellen läßt, muß dahingestellt bleiben, ob sie tatsächlich aus dem Archiv von Geirach selbst, aus einem anderen Klosterarchiv oder aus dem Salzburger Archiv stammen. In den Salzburger Archivbehelfen sind sie jedenfalls nicht nachweisbar. Auch über die Zeit und Art ihrer Erwerbung läßt sich nichts Näheres angeben. II./6. b). a) Österreich. Klöster: Ardagger i. N.-Ő.—Geirach i. U.-Stmk. 219 1 Wie S. 218, A. 1. 2 Vgl. unten die Ausführungen von Latzke, Klosterarchive II/3. 3 Vgl. die Ausführungen von Latzke. 4 Nachlaß Prandau; vgl. dort. 8 Siehe diese Seite oben.