Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Urkundenabteilung von Paul Kletler

134 Die Urkundenabteilung. Keine eigentlichen, durch jahrelange Sammeltätigkeit zustande gekom­menen „Sammlungen“, sondern systematisch zu einem bestimmten Zweck in kurzer Zeit angefertigt sind 1. die Siegelnachbildungen (teils galvanoplastisch in Kupfer, teils in Gipsabgüssen) für die ungarische Milleniumsausstellung im Jahre 1896; es sind etwa 600 Siegel der ungarischen Könige, Bischöfe, Kapitel, Klöster und Adeligen; 2. die mit Rücksicht auf die früher oder später zugrunde gehenden Originalsiegel an den Urkunden zur Konservierung hergestellten Nachbil­dungen der in Österreich befindlichen Siegel bis 1300. Der österreichische Archivbeirat (vgl. Bd. I S. 122*) hat in seiner Sitzung am 28. Jan. 1930 die Leitungen der öffentlichen Archive in Öster­reich auf Antrag von 0. Mitis eingeladen, alle Originalsiegel und Siegel­abgüsse in ihren Instituten, aber auch nach Möglichkeit in Privatarchiven bis 1300 zu katalogisieren und von den Originalsiegeln dieses Zeitraumes, zumal von schadhaften und geschichtlich oder kunstgeschichtlich wichtigen, Abgüsse oder Lichtbilder herzustellen. Je ein Exemplar dieser Siegelnach­bildungen mit zugehörigem beschreibenden Katalogzettel solle im StA., als der Hauptsammelstelle von Siegelabgüssen in Österreich, hinterlegt werden. Da mit diesen Arbeiten sogleich begonnen wurde, ist im StA. ein Generalkatalog der österreichischen Siegel bis 1300 mit einer Sammlung von Abgüssen und Lichtbildern im Entstehen begriffen.

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