Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl

216 Kabinettsarchiv. Freiherr von Braun mit der Bitte nm Übergabe des Aktenbündels an den Grafen Taaffe, der am 5. April 1880 dem Kabinettsdirektor nicht nur dieses, sondern auch alle in Reichensteins Wohnung Vorgefundenen Akten, Amtsschriften und amtlichen Korrespondenzen zusandte.1 Am 17. April wurden die Akten vom Kabinettsarchiv übernommen und als gesonderter Bestand aufgestellt. Es sind heute die Fasz. 1 und 2 des Nachlasses. Ein Präsidialsiegel der siebenbürgischen Hofkanzlei, das sich dabei befand, wurde der Staatssiegelsammlung des Kabinettsarchivs einverleibt.1 2 Von diesen Akten, die in die Jahre 1863—1865 fallen und siebenbürgische, vor­nehmlich Landtagsangelegenheiten betreffen, seien die vollständigen Re­servatpräsidialakten der siebenbürgischenHofkanzlei aus dieser Zeit besonders genannt. Am 23. Mai 1883 wurden dem Kabinettsarchiv von der Kabinettskanzlei auch die stenographischen Tagesberichte und Proto­kolle sowie Drucke von Berichten, Anträgen und Gesetzesvorlagen des siebenbürgischen Landtages 1863/64, die gleichfalls dem Nachlaß Reichen­steins angehören, deren Erwerbsart aber unbekannt ist, zugewiesen.3 Sie wurden den vordem erworbenen Faszikeln angereiht (heute Fasz. 3, 4). Am 24. Nov. 1911 übernahm das StA. den Nachlaß. Zu den Fasz. 1 und 2 ist das der Note Taaffes beigegebene Übergabsverzeichnis ein zureichender Be­helf gewesen; eine von Reinöhl durch Aufnahme einzelner in den Faszikeln erliegender Sonderverzeichnisse erweiterte und durch die Inhaltsangabe der Fasz. 3 und 4 ergänzte Abschrift wurde 1930 als AB. 313 d aufgestellt. Verzeichnis. I. Konzepte von kaiserlichen Reskripten, Gesetzesentwürfen usw. 1863 bis 1865. II. Reservatpräsidialakten der siebenbürgischen Hofkanzlei 1863 bis 1865. III. Brief- und Telegrammwechsel Reichensteins mit verschiede­nen Personen 1863—1865. IV. Vertrauliche Briefe an Reichenstein in Landtagsorganisations- und Personalangelegenheiten 1863—1865, Fasz. 1; V. Gesetzentwürfe und Materialien hiezu. VI. Gutachten über verschiedene Gegenstände. VII. Allerlei Amtliches. VIII. Abschriften und Drucke ah. Reskripte und Gesetzesentwürfe für den siebenbürgischen Landtag 1863 bis 1865. IX. Längenprofile der von Ing. Kazda für Siebenbürgen vorge­schlagenen Eisenbahntrassen, Fasz. 2; Stenographische Tagesberichte, Protokolle, Drucke der Berichte, Anträge und Gesetzesentwürfe des unga­rischen Landtages 1863/64, Fasz. 3, 4. Nachlaß Reviczky. Adam Graf Reviczky, geh. 23. Mai 1786, gest. Heiligenkreuz bei Baden 21. April 1862. Reviczky wurde nach längerer Tätigkeit im österreichischen Verwaltungsdienst im Jahre 1818 als Hofrat der Kanzlei des Vizekönigs 1 Note Taaffes Wien 5. April ad 260 des Ministerratspräsidiums mit eingehendem Verzeichnis ebenda. 2 Angaben Fischers auf Entwurf der Antwortnote Brauns an Taaffe Wien 10. April 487 Korr. 1880 und auf dem erwähnten Verzeichnis. Das Siegel befindet sich heute in der Siegelsammlung des StA. (Nr. 330). 3 Vermerk Fischers vom 23. Mai 1883 auf einem Einlageblatt in Fasz. 1.

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