Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl

Varia der Kabinettskanzlei — Direktionsakten der Kabinettskanzlei. 187 lieh, daß zu unbekannter Zeit eine Ausscheidung von Akten, die wohl ver­nichtet wurden, stattgefunden hat. Adolf Ritter von Braun, der am 21. Okt. 1865 zum Direktor der Kabinettskanzlei ernannt wurde, brach mit diesem Brauche und ließ vom 1. Jan. 1866 an alle diese Akten gesondert ver­wahren, ohne jedoch die bisher gepflogene Art der Signierung, Protokol­lierung und Indizierung zu ändern. Überdies ließ er aber auch einen alpha­betischen Sach- und Namensindex führen, der als vollauf zureichender Be­helf zu betrachten ist. Dieser Index zitiert die Aktenzahl der jahrweise gebündelten und jahrweise fortlaufend arabisch numerierten Akten. Diese Behandlung der Direktionsakten blieb bis 1918 aufrecht. Besonderer Er­wähnung bedarf auch die Tatsache, daß vom Jahre 1887 an1 auch poli­tische Akten geheimer Natur, ab und zu auch Akten, welche An­gelegenheiten einzelner Mitglieder des kaiserlichen Hauses betrafen, der geheimen Verwahrung halber hier hinterlegt wurden. Der Großteil dieser Akten, deren Zahl rund hundert ist, wurde im Index unter dem Schlag­wort Geheime Akten, vereinzelt aber auch unter Personennamen indiziert. Dieser Registratur wurden allmählich auch andere gleichartige Akten, Vormerkungen und Behelfsbücher angereiht, darunter auch die sogenann­ten Separat aktén der Kabinettsdirektoren, d. h. deren ge­heime Korrespondenz und von ihnen besonders verwahrte Geschäftsstücke; leider haben sich von diesen nur Bruchstücke aus den Jahren 1893—1918 hier erhalten. Es darf angenommen werden, daß diese Akten von den Kabinettsdirektoren als ihr privates Eigentum betrachtet und zum Großteil bei ihrem Scheiden aus dem Amte von ihnen an sich genommen wurden. Der ganze Bestand, der sich in der Kabinettskanzlei unter besonderer Sperre befand, kam 1920 in das StA. Hier wurden ihm aus Gründen der Zweckmäßigkeit auch die Ausarbeitungen des Kabinettsarchivdirektors Josef Fischer zur Geschichte der Kabinettskanzlei und ihres Archivs, die bis dahin bei den Geheimakten verwahrt worden wraren, einverleibt. Verzeichnis. Alte Voranschläge 1870—1899, Fasz. 1; Alte Direktionsakten 1807 bis 1865, Kart. 2; Direktionsakten 1866—1918, Kart. 3—14; Index der Direktionsakten 1866—1918, Bd. 15; Kostenvoranschläge und Rechnungs­abschlüsse 1900—1919/20, Wehrpflicht der Kanzleiangestellten 1889 bis 1909, Kart. 16; Diensttabellen 1873—1918, Bewerbungsgesuche 1886 bis 1918, Gesuche um Zuerkennung des Erinnerungszeichens an Kaiser Franz Joseph I., Fasz. 17; Organisatorische Bestimmungen über Status und Be­züge der Kanzleiangestellten 1900—1916, Kriegsteuerungszulagen 1914 bis 1918, Varia 1867—1918, Kart. 18; Separatakten des Kabinettsdirek­tors 1893—1918, Kart 19; Betreibungen der allerhöchsten Aufträge 1893 bis 1918, Kart. 20; Tabellarische Übersicht der kaiserlichen Reisen und Séjours sowie der Diäten an die beteiligten Kabinettsbeamten und Diener 1866—1878, Fasz. 21; Diätenvormerkung 1869—1918, Bde. 22, 23; Samm­lung von Similien und Audienzsachen, angelegt von Sektionschef Ernst Freiherrn von Weber, Fasz. 24; Josef Fischer, Chronik der k. lc. Kabi­1 Ein Akt vom Jahre 1875 wurde erst später hier hinterlegt.

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