Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

Maximilian von Mexiko, dessen Archiv. 47 sandt worden waren; sie bezogen sich durchwegs auf Geschäftsaufträge, die Maximilian ihm erteilt hatte. Im Jahre 1886 übergab die Witwe des im Vorjahre gestorbenen ehemaligen kaiserlich mexikanischen Präfekten von Miramar Eduard Radonetz das in seinem Nachlaß gewesene Präfekturs­archiv der Jahre 1864—1867 dem Obersthofmeisteramt, welches es dem StA. übereignete, wo es dem Archiv Maximilians einverleibt wurde.1 1906 übergab Franz Freiherr von Kaska, Apotheker in Mexiko, dem in dieser Stadt residierenden österreichischen Gesandten Karl Freiherrn von Giskra mit der Bitte, sie Kaiser Franz Joseph zu unterbreiten, etwa 3000—4000 Archivalien, die aus dem kaiserlichen Kabinett stammten, mit der Zeit be­ginnen, da der Kaiser seinen bisherigen Hofkaplan Pater Augustin Fischer zu seinem Kabinettschef ernannte, und bis in die Märztage des Jahres 1867 reichen; diese Akten dürften von Fischer auf Grund einer kaiserlichen Weisung vom 21. März in Sicherheit gebracht worden und von ihm an Kaska übergegangen sein. Kaiser Franz Joseph nahm die Akten entgegen und verfügte mit Entschließung vom 10. Febr. 1907 ihre Abgabe an das StA. Hier wurden sie von Goldmann geordnet und dem Archiv Maximilians an­gereiht.1 2 Am 12. Febr. 1907 übermittelte die Kabinettskanzlei Franz Josephs dem StA. zwei weitere Faszikel, die von dem großherzoglich Meck­lenburg-Schwerin- und Strelitzschen Konsul in Mexiko C. G. Paschen dem Kaiser gewidmet worden waren; diese Widmung scheint 1868 erfolgt zu sein. Nach Angaben Paschens hatte er von Fischer gerettete Papiere des geheimen Kabinetts wochenlang in seinem Hause verborgen gehalten und auf geheimen Wegen in vielen Kisten nach Europa geschafft. Ob diese nach Miramar gelangten, ist unbekannt. Scheinbar 1868 überreichte er, wie erwähnt, Franz Joseph noch einen bei ihm verbliebenen Rest.3 Dieser scheint geschlossen dem Archiv angegliedert worden zu sein.4 Einen weite­ren wertvollen Zuwachs erfuhr der Bestand durch die von Kaiser Franz Joseph verfügte Überweisung der ihm von dem damaligen österreichischen Gesandten in Mexiko Karl Freiherrn von Giskra überreichten, von diesem gekauften Akten, die dem Nachlaß des am 10. Mai 1907 verstorbenen Kaska entstammen und gleichfalls aus der Kabinettskanzlei Kaiser Maxens gerettet worden waren.5 Außer diesen Bereicherungen erfuhr der Bestand noch kleinere Zuwächse. Am 7. Febr. 1898 übereignete der Hofrat i. P. Nikolaus Poliakovits 16 Briefe und Telegramme des Kaisers, Pater Fischers und Herzfelds an ihn sowie ein kaiserliches Handschreiben an den Präfekten von Veracruz und die Kopie eines Briefes des Kaisers an seine Gemahlin; sie wurden im Fasz. 9 Konv. 7 i des mexikanischen Archivs hinterlegt.“ Am 19. Dez. 1903 erwarb das Archiv eine Abhandlung des öster­reich-ungarischen Diplomaten Ernst Schmit Ritter von T a v e r a, welcher zur Zeit des Kaiserreiches als Attaché der Gesandtschaft in Mexiko zuge­teilt war, über das Buch des konservativen mexikanischen Generals Arel­1 Reg. des StA. Z. 104/1886 mit Verzeichnis; heute Karton 150—163,179—183 sowie die unnumeriert aufgestellten 17 Geschäftsbücher. 2 Heute Karton 143—149. * Schreiben Paschens in Kart. 184 Heft C/3—1. 4 Es dürften die heutigen Kartons 137—142 sein. 5 Heute Karton 184. 6 Heute Karton 16, 17.

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