Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)
Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl
Staatsrat. 233 wurde ein Teil dieser Akten in die laufenden Akten, ein Teil in die Präsidialakten des Staatsrates eingeteilt; das eben erwähnte Verzeichnis gibt hierüber genauen Aufschluß. Die Akten der Abteilungen 2 und 3, welche innerhalb der Abteilungen völlig ungeordnet sind, ließ Vogl nochmals genauestem verzeichnen. In den insgesamt sechs Verzeichnissen, welche er vom 7. Nov. 1793 bis 22. Jan. 1794 vorlegte,1 sind sämtliche Akten dieser Abteilungen verzeichnet; bei jedem Akt ist Vogls Vorschlag über seine Verwendung erstattet und begründet. Zum Teil auf Grund dieser Vorschläge und der Voten des Staatsrates traf der Kaiser seine Entscheidung. Von den insgesamt 215 Akten wurden demnach 113 vernichtet, 9 dem Direktorium, 2 der Staatshauptbuchhaltung und 1 der niederländischen Kanzlei überwiesen, nur 91 der Staatsratsregistratur einverleibt. Diese wurden zum Teil bei den laufenden Akten, über deren Geschäftszahlen die Verzeichnisse größtenteils Aufschluß geben, zum Teil bei den geheimen Akten des Staatsrates, d. i. bei den Präsidialakten, eingeteilt. Der vom Kaiser angeordnete Herkunftsvermerk wurde, so weit ich sehe, auf den Akten jedoch nicht angebracht. Auch diese Verzeichnisse wurden 1928 den Staatsratsakten entnommen und in den neugebildeten AB. 316 b übertragen. Noch bevor er alle diese Arbeiten abgeschlossen hatte, erhielt Vogl einen Korb mit Schriften aus der Verlassenschaft Hatzfelds zugestellt, die sich in seiner „privaten Hauskanzlei“ vorgefunden haben sollen. Vogl ließ diese Akten — 165 Stück aus den Jahren 1748, 1761—1774, 1792 — durch die Registratursadjunkten verzeichnen.1 2 Eine Ordnung der Akten scheint nicht erfolgt zu sein, es scheint vielmehr, daß die Akten, so wie sie eben lagen, numeriert und verzeichnet wurden.3 Das Verzeichnis wurde in die Staatsratsakten unter der Zahl 3584 aus 1793 eingelegt, von wo es 1928 in den Archivbehelf 316b übertragen wurde; die Akten wurden unter der gleichen Zahl hinterlegt. Sie füllen heute die Faszikel 1793 15/11, Konvolut 3 bis 15/V. Derselben Herkunft wie die eben besprochenen Akten dürften jene sein, welche die Faszikel 15/VI und VII bilden. Auch diese 127 Stück aus den Jahren 1756, 1761—1774, 1792 wurden gleichzeitig verzeichnet; die bei ihnen hinterlegt gewesenen Verzeichnisse wurden 1928 gleichfalls in den AB. 316 b eingelegt.4 Der sachliche Inhalt dieser Akten deckt sich mit jenem der 2. und 3. Abteilung der in Hatzfelds Arbeitszimmer aufgefundenen Akten. Etwas später, wie es scheint, wurden 15 Stück der zuletzt übergebenen Akten in die laufenden Akten des Staatsrates eingeteilt, ihr Lagerort ist im Verzeichnis angegeben. 1853 wurden alle diese Hatzfeldschen Akten im Kabinettsarchiv, in welches ja das Staatratsarchiv übergegangen war, einer Überprüfung unterzogen, bei welcher das Fehlen einzelner Stücke festgestellt wurde. Damals wurden auch die Nummern der einzelnen Akten mit Blaustift auf ihrer Rückseite erneuert. Möglich, daß damals einige heute 1 Staatsrat 4087, 4166, 4286, 4492/1793, 137, 262/1794. 2 Note Vogls vom 22. Jan. 1794, Staatsrat 262/1794. 3 Die Zahlen wurden auf der Ktickseite der Akten mit Tinte vermerkt. * Mit Ausnahme der Akten des Fasz. 15/V1I, welche die mit Tinte geschriebenen Nummern links oben tragen, tragen sie alle anderen auf der Rückseite.