Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

Familienakten. 17 geschieden und später unter der Bezeichnung „Sammelbände“ wieder vereint. Einzelne Stücke dieses Handarchivteiles wurden in die Familien­handschriften eingeteilt, nach deren Auflösung seit 1875 in die Familien­akten.1 Einige wenige wanderten in die Familienkorrespondenz,1 2 während eine größere Anzahl in die Familienurkunden und Urkundenabschriften des Familienarchivs gelegt wurde. Ein letzter Teil endlich wurde in andere Archivkörper, nämlich in die Staatenabteilungen Parma (I S. 545) und Toskana (I S. 549), in die österreichischen Akten und in die lothrin­gischen Akten eingeteilt. Wir müssen wieder zurückgreifen und die Aufzählung der Zuwächse der Familienakten fortsetzen. 1874 erwarb Österreich durch Tausch vom preußischen Staate unter anderem eine größere Anzahl von Akten des 15. bis 17. Jahrhunderts, welche zum Großteil während des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden aus Prag weggeschafft worden sein dürften; ein Teil dieser wurde in die Familienakten eingeteilt. 1878 übergab das Obersthofmeisteramt 42 Faszikel „Miscellanea“ der Jahre 1613— 1813, wovon vielleicht manche Akten hier eingeteilt wurden.2 Dasselbe Amt übergab am 19. Febr. 1905 Akten der Trompeter- undPauker- gesellschaft (1721—1878). Der Orden vom Goldenen Vlies übergab am 5. Dez. 1885 angeblich nicht in sein Archiv gehörige Akten betreffend den Erlöserorden (nach 1708) und ein Verzeichnis einer Ge­mäldesammlung.3 Auch durch Schenkung wurden die Familienakten mehr­fach bereichert. Im Februar 1886 schenkte der Registratursdirektor für administrative Korrespondenzen im Ministerium des Äußern Alfred Frei­herr von Schweiger unter anderem tagebuchartige Aufzeichnungen Kaiser Maximilians H. von 9. Dez. 1566 bis Ende Dezember 1567, 1888 Ferdinand Fürst Porcia aus dem Porciaschen Hausarchiv unter anderem Akten des 17. und 18. Jahrhunderts, um Neujahr 1900/01 der a. o. Gesandte und bev. Minister in Brüssel Rudolf Graf Khevenhüller- Metsch aus dem Khevenhüllerschen Familienarchiv eine be­trächtliche Anzahl von Akten, von denen der eine Teil aus dem Nachlaß des Gesandten am spanischen Hof und späteren Obersthofmeisters Grafen Franz Christoph, der andere aus jenem des provisorischen Hofmarschalls Grafen Ferdinand stammt.4 1908 spendete der Wiener Verlagshändler Karl Wilhelm Stern das Manuskript der 1904 veröffentlichten Aufzeichnung des Adjutanten des Herzogs Eduard Philipp von Sachsen-Coburg-Gotha Géza Mattachich-Keglevich über seine Beziehungen zu Prin­1 Die eigenhändigen Notizen Kaiser Karls VI. aus den Jahren 1720—1740 und Kaiser Franz’ I. 1741—1764 über in der Staatskonferenz behandelte Gegenstände wurden jedoch aus den Familienmanuskripten nicht in andere Bestände des Familienarchivs übertragen, sondern März 1875 in Sonderheften der Abteilung Vorträge der Staatskanzlei der betreffenden Jahre beigelegt, wo sie noch heute liegen. Siehe I. Band S. 423. 3 Siehe unten S. 21 f. 3 Reg. des StA. Z. 437/1885; im Akt Vermerk, daß die obengenannten Stücke in die Familienakten eingeteilt wurden; wo heute, unbekannt. 4 Jener umfaßt 4 Stück aus der Zeit des Aufenthaltes des Genannten am spanischen Hof aus den Jahren 1617/18 und 15 Schreiben verschiedener Aussteller an ihn als Oberst­hofmeister aus den Jahren 1640—1650, dieser Akten des Hofmarschallamtes und Hof­gerichtes 1711—1736. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Bd. 5. 2

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