Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl

192 Kabinettsarchiv. bündel zählt, läßt erkennen, daß der Nachlaß das ganze Berufsleben Brigidos umspannte, sein Wirken als Landeshauptmannschaftsassessor in Krain, als steirischer Weg- und Straßenamtsdirektor, als innerösterreichi- scher Gubernialrat, als Vizepräsident und endlich als Präsident des galizi- schen Guberniums. Auch private Aktenstücke, Briefe usw. befanden sich darunter. Wir sind über die Geschicke des Nachlasses nach erfolgter Ordnung leider nicht unterrichtet. 1820 fand er sich im Nachlasse des Staatsrates Anton von Pfleger und dürfte dann in der Staatsratsregistratur verwahrt gewesen sein, mit welcher er in das Kabinettsarchiv gelangte. Hier befanden sich allerdings 1896 nur mehr fünf Faszikel, welche die aus Brigidos Tätigkeit in Galizien stammenden Akten — d. s. die Nrn. 1—196 und als Sprengstück ein Dekret für Brigido (Nr. 204) — beinhalteten.1 Sie wurden im Jahre 1902 dem StA. übergeben. Wohin die übrigen Akten gekommen sind, läßt sich nicht feststellen. Möglich, daß sie in andere Bestände des Kabinettsarchivs eingeteilt wurden und daß die rein privaten Papiere der Familie übergeben worden sind. Die Akten befanden sich bis 1933 in der ihnen von Pittrich gegebenen Ordnung, dessen Stückver­zeichnis, das seinem Bericht beilag, 1932 aber als AB. 313 e aufgestellt wurde, einen vorzüglichen Fundbehelf darstellt. 1933 wurde der Nachlaß in Durchführung des Art. I des Archivübereinkommens mit der Republik Polen vom 26. Okt. 1932 dieser ausgeliefert, das Pittrichsche Verzeichnis jedoch zurückbehalten. Nachlaß Gyula Futtaki. Geb. 25. Dez. 1850 in Futták (Komitat Básc-Bodrog), gest. Budapest 10. Dez. 1895, ungar. Journalist. Nach Futtakis Tod wurden auf seinen Wunsch 98 an ihn gerichtete Briefe des Kronprinzen Erzherzog Rudolf der Kabinettskanzlei übergeben; hier wurden sie leider vernichtet.1 2 Nachlaß Gervay. Sebastian Joseph Freiherr von Gervay, Staats- und Konferenzrat, erster Protokollführer der Staatskonferenz, seit 25. Dez. 1836 Direktor des Bureaus der Staatskonferenz, gest. Karlsbad 1. Aug. 1846. Aus Gervays Nachlaß stammt ein Faszikel mit Korrespondenzen, den das StA. 1910 von der Kabinettskanzlei übernahm, und ein Bündel mit verschiedenen Verrechnungen Gervays, darunter auch über einen geheimen Fond der Staatskanzlei aus den Jahren 1839—1846, das in einem Faszikel der Geheimen Akten der Kabinettskanzlei erliegt und mit diesem in das Staatsarchiv gelangte.3 Wo diese Akten aufgefunden wurden und wie sie in die genannte Kanzlei gelangten, läßt sich nicht mehr erfassen. Der Briefwechsel enthält vornehmlich Berichte Gervays an den Staatskanzler 1 OAKA. B. I. Nr. 3a: E. Nr. 34. 1 Mitis, Das Leben des Kronprinzen Rudolf, Insel verlag 1928, S. 436 f. mit Auszug aus der einzigen bei den Erben Futtakis erhaltenen Abschrift eines Briefes vom 9. Juni 1884. 3 Geheimakten Karton 44, Konvolut H.

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