Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl

190 Kabinettsarchiv. standenen Armeeverbesserungskommission, geb. Alvincz 1. Febr. 1735, gest. Ofen 25. Sept. 1810.1 Nach Alvinczys Tod veranlaßte der Kaiser die Ablieferung aller in seinem Nachlaß befindlichen „geheimen Belehrungen, Dienstaufsätze und nicht zur Publizität geeigneter Akten“ an das geheime Kabinett.1 2 Die auf diesem Wege gesicherten Akten dürften wohl zum Teil die im Verzeichnis des Kabinettsarchivs von 1850 genannten „General Alvinczyschen Akten (Exhibita der Armeeverbesserungskommission unter Alvintzy 1798—1800)“ sein, die damals wohlgeordnet, mit den Nrn. 1—544 bezeichnet, sechs Faszi­kel füllten und mit Protokoll und Index versehen waren; 3 1872 wurde ihre Ordnung im Kabinettsarchiv neuerlich überprüft; die Akten wurden in fünf neubeschriftete Faszikel eingeteilt, Index und Protokoll gebunden;4 1885 wurden sie dem Kriegsarchiv übergeben, in welchem sie unter den „Kabinets- acten“ aufgestellt wurden.5 6 Außer diesen Akten der Armeeverbesserungs­kommission müssen sich aber nach einer schriftlichen Aufzeichnung Fi­schers im Nachlaß Alvinczys noch andere Akten befunden haben, die, wie diese Aufzeichnung anzunehmen berechtigt, zu anderen Militärakten des Kabinettsarchivs eingeteilt worden sein dürften.0 Nachlaß Baldacci. Anton Freiherr von Baldacci, geb. 1762 zu Wien, 1803 Hof rat im Staats- und Konferenzministerium, dann im Staatsrat, 1810 Vizekanzler der vereinigten Hofkanzlei, seit 1811 Präsident des Generalrechnungs­direktoriums, 1813/14 Armeehofkommissär und Armeeminister, seit 1803 Kabinettsreferent vornehmlich in Verfassungs- und Verwaltungsangelegen­heiten sowie in geheimen Polizeisachen, gest. zu Wien 9. Juli 1841.7 Dieser Bestand ist nur mehr ein Rest des gesamten Nachlasses Bal- daccis, dessen Großteil, die Kabinettsreferate des Genannten, 1851—1856 im Kabinettsarchiv in die Kabinettskanzleiakten eingeteilt, bzw. im StA. ihnen angereiht worden war.8 Leider läßt sich das Geschick des Nach­lasses Baldacci nicht mehr vom Anbeginn an verfolgen. Einige noch be­kannte Einzelheiten seien angeführt. Am 14. Mai 1853 übersandte der 1 C. v. Wurzbach, Biogr. Lexikon Bd. 1, S. 8; W. Herbst, Encyklopädie S. 114f. 3 Kurrentbillet an FM. Graf Bellegarde vom 24. Jan. 1811 Nr. 76 in Kurrentbilleten- protokoll der Kabinettskanzlei. 3 OAKA. B. I. Nr. 1, S. 6. 4 Arbeitsrapport des Kabinettsarchivs vom 24. Jan. 1873 KAD. 64 in Kabinettsarchiv, Direktionsakten. s Anleitung zur Kenntnis, Aufsuchung und Benützung der Acten und historischen Behelfe der Schriftenabtheilung des k. u. k. Kriegs-Archivs S. 6 unter f; hier ist das im Auslieferungsverzeichnis von 1885 noch angeführte Protokoll nicht mehr erwähnt. 6 Vermerk Fischers auf Abschrift des S. 190 Anm. 2 genannten Kurrentbillets „Im Jahre 1879 aufgefunden und eingetheilt“. OAKA. A—V. 7 Zur Biographie F. R. v. Krones, Zur Geschichte Österreichs im Zeitalter der französi­schen Kriege und der Restauration 1792—1816. Mit besonderer Rücksicht auf das Berufs­leben des Freiherrn Anton von Baldacci. Gotha 1886; Allgemeine deutsche Biographie Bd. 1, S. 780; Wurzbach, Biogr. Lexikon Bd. 1, S. 131 f. 8 1850 waren es 57 Faszikel, Verzeichnis des Kabinettsarchivs 1850 OAKA. B. I. Nr. 1; über ihre Einteilung bei den Kabinettskanzleiakten siehe S. 148 f.

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