Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Staatenabteilungen (Vereinigte Diplomatische Akten)

Brandenburgba — Brunsvicensia. 517 dem Betreffprinzip ausgewählt wurden. An Behelfen bestehen die beiden schon genannten Repertorien, die heute noch sehr gut brauchbar sind, und ein von Thomayr 1878 verfaßtes Aufstellungsverzeichnis (AB. 27/6), das nur die Faszikelnummern und Jahresgrenzen enthält. Inhaltsverzeichnis: Brandenburgica 1356—1806, Fasz. 1—66; detto 1653—1793, Fasz. 67 a, 67 b. Brunsvicensia. Die Abteilung Brunsvicensia erscheint im Verzeichnis der aus Paris zurückgebrachten Akten (oben S. 281 f.) in drei Unterabteilungen geglie­dert: „Braunschweigische Häuser“, „Chur-Braunschweig“ und „Braun- schweig-Hannoverische Churwürde“. Diese Unterabteilungen entspre­chen, wie die alten, noch heute vorhandenen Aktenumschläge zeigen, der Einteilung in der Reichshofkanzlei, in der die 1819 rückübernommenen Akten zur Gänze erwachsen waren. Die Abteilung setzte damals erst mit 1623 ein. Knechtl hielt sich in seinem im Repertorium A (AB. 105) enthal­tenen, bei der Neuaufstellung der Reichshofkanzleiakten angelegten Ver­zeichnis vollkommen an diese Gruppierung. Sie wurde von Rosner, der eine Neubearbeitung vornahm, nur zum Teil übernommen, da er die beiden ersten Gruppen in eine chronologische Reihe vereinigte und nur die dritte selbständig ließ. Seine Arbeit ist aus dem von ihm 1835 vollendeten Reper­torium, das eingehend jeden Faszikel in Auszügen wiedergibt, zu ersehen (Repertorium C/l = AB. 108/1). Wir entnehmen daraus auch, daß neues Material in die Abteilung aufgenommen wurde, und zwar vorzüglich solches des 16. Jahrhunderts. Es handelt sich dabei zumeist — wie die Unter­suchung des ersten Faszikels lehrt — um Material aus der Reichskanzlei aus der Zeit Karls V. Man muß wohl annehmen, daß es aus anderen Ab­teilungen der Reichshofkanzlei hieher übertragen wurde. Über Zuwächse der Abteilung ist uns aus der Registr. des StA. so gut wie nichts bekannt. Bei der großen Auslieferung aus der Staatskanzlei 1851 scheint der Abteilung nichts zugewiesen worden zu sein. Hie und da finden sich jedoch einzelne Staatskanzleiakten eingestreut. Hingegen hat sie wohl schon früher einiges aus der geheimen österr. Staatsregistratur (o. S. 397) erhalten, das dann bis zur Rekonstruktion dieses Archivkörpers in den Brunsviscensia blieb. Wie fast alle übrigen Abteilungen erhielten auch die Brunsvicensia mehrere einschlägige Akten; aus dem Archiv Karls III. von Spanien (AB. 39/8). ln Fasz. 1 und 1 a finden sich auch einige Stücke aus Repertorium P der belgischen Abteilung. Wie in allen Nationalia wur­den auch hier durch Matthias Nowotny die Berichte und Weisungen aus­gehoben und den Diplomatischen Akten, in erster Linie den Berichten aus Braunschweig, bzw. den Weisungen dahin, aber auch jenen von der Prin­zipalkommission u. a. zugeteilt. Über die Zuteilung im einzelnen unterrich­ten die Vermerke Nowotnys im Repertorium C (AB. 108/1). An Behelfen bestehen neben dem alten Repertorium von Knechtl das bereits erwähnte sehr ausführliche von Rosner verfaßte (AB. 108/1), das auch heute, abgesehen von Fasz. 1, sehr wohl gebraucht werden kann, und

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