Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Staatenabteilungen (Vereinigte Diplomatische Akten)

Portugal — Rußland. 571 Promemoria 1775—1800 und Akten aus dem Archive des ragusanischen Konsulates in Konstantinopel.1 Rußland. Mit den seit 1808 im StA. verwahrten Reichshofkanzleiakten sind auch deren Russica von den Franzosen 1809 nach Paris abtransportiert worden. Die Staats(Hof)kanzleiakten hingegen konnten zum größten Teile recht­zeitig geflüchtet und 1810 wieder in die alte Registratur der Staatskanzlei zurückgebracht werden. Das Archiv der Reichshofkanzlei ist 1814—1816 nach Wien zurückgestellt und wieder dem StA. übergeben worden. Wie es scheint, haben sich unter den Beständen des Zanettischen Archivs (o. S.545), die die Franzosen 1809 über Paris nach Mailand gebracht hatten, einschlä­gige Papiere befunden. Sicher ist, daß diese Akten, als sie 1819 von Mai­land an die Hofkanzlei eingeliefert wurden, auch „papeli di Moscovia“ ent­halten haben, die in den Vierzigerjahren ins StA. gelangt sein dürften. Schon 1825 hat die Hofkanzlei einige einschlägige Archivalien des 16. Jahr­hunderts abgegeben. Ebenso 1826 das Archiv des kaiserlichen Kabinetts sechs Faszikel Abschriften von 1801—1805. 1829 hat die alte Registratur der Staatskanzlei die ersten einschlägigen Akten von 1756—1805 an das StA. abgegeben. Um 1840 sind einige Stücke aus Gentzens Nachlaß hinzu­gekommen. Bis 1851 bestand die Abteilung fast ausschließlich aus den Russica der Reichshofkanzlei (1481—1803). Erst in diesem Jahre hat die alte Registratur der Staatskanzlei2 den größten Teil ihres Bestandes (bis 1806) an das StA. (Hauptarchiv) abgegeben, darunter vereinzelt auch St. Petersburger Ge­sandtschaftsarchivalien. Damals hat Fiedler die Abteilung verwaltet. Ein größerer Nachtrag von 1793—1806 ist ihr im Jahre 1858 aus dem Archive der politischen Sektion des Ministeriums des Äußern zugekommen. Um dieselbe Zeit sind den Staats (Hof )kanzleiakten zwei Faszikel der vor­erwähnten Russica (1736/37) sowie ein Splitter aus Dumonts Collection diplomatique einverleibt worden. In den Jahren 1861—1865 sind der Ab­teilung weitere Nachträge vom Ministerium des Äußern, auch einzelne Aktenstücke (1797—1803) aus Franz Dietrichsteins Nachlaß zugekommen. Recht beträchtlich waren die Ergänzungen (meist Kopien), die ihr 1866 aus dem kaiserlichen Kabinette zuteil geworden sind (1790—1810). 1868 hat das Ministerium des Äußern (alte Registratur und Archiv der politischen Sektion) die Fortsetzung seiner Aktenbestände bis 1829 und darüber ins StA. (Hauptarchiv unter Fiedler) abgegeben; auch damals befanden sich St. Petersburger Gesandtschaftsarchivalien mit darunter. Zwei Jahre später hat die Abteilung aus dem Nachlasse des Hofrates Wilhelm Freiherrn von Pflügl weitere Zuwächse erfahren. Drei im Ministerium des Äußern auf­gefundene Briefe der Großherzogin Maria Paulowna von Sachsen-Weimar von 1813 sind 1873 an ihren Sohn Karl Alexander abgegeben worden. 1874 hat die Abteilung Rußland Zuwächse von der Abteilung Frankreich er­1 AB. 105 (Rosner), 183/1 und 259/1 (Wocher), 40/28 (Thomayr u. a.), 200/1, 2 (Károlyi). s Ein von Johann Lippa 1843 angelegtes Verzeichnis in StK., Interiora 36.

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