Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Staatenabteilungen (Vereinigte Diplomatische Akten)

518 Staatenabteilungen: A. Deutsche Staaten. ein nur die Faszikelnummern und Jahresgrenzen umfassendes, von Thomayr angelegtes Aufstellungsverzeichnis (AB. 27/7). Inhaltsverzeichnis: Allgemeine Reihe 1243—1797, Fasz. 1 a—8; Braun- schweig-Hannoversche Kur 1689—1790, Fasz. 9 a—13. Coloniensia. Im Verzeichnis der aus Paris (oben S. 281 f.) zurückgeschafften Akten, Serie C und D, erscheint die Abteilung Coloniensia mit einer größeren Faszikelzahl. Als Titel der Unterabteilungen werden angeführt: „Chur— Cölln“, „Chur- und Stadt Cölln Gerechtigkeit“, „Chur-Cöllnisches privile­gium de non appellando betreffend“ sowie „Relationes aus Cölln“ und „Expe­ditiones nach Cölln“. Die beiden letztgenannten Gruppen sind zweifellos Staatskanzleiakten und wurden zunächst an die Staatskanzlei zurück­gestellt. Alles übrige aus dem Geschäftsgang der Reichshofkanzlei hervor­gegangene Material wurde von Knechtl neu aufgestellt und im Reperto­rium A (AB. 105) übersichtlich bearbeitet. Schon damals muß einiges Material hinzugekommen sein. In weit höherem Maße war dies bei der Neu­bearbeitung der Abteilung durch Rosner der Fall, wie dessen 1836 beendig­tes ausführliches Repertorium (C/3 = AB. 108/3) beweist. Rosners Reper­torium zeigt eine Teilung der Coloniensia in drei Gruppen, deren erste, der alten Gruppe „Chur-Cölln“ entsprechende als eine allgemeine zu bezeich­nen ist; die zweite enthält die Akten über das Privilegium de non appel­lando und die dritte das Material über die Gefangennahme des Prinzen Wilhelm von Fürstenberg (1674 ff.). Letzteres kam ebenso wie noch andere Akten aus der geheimen österr. Staatsregistratur (o. S.397). Bei der Rekon­struktion dieses Aktenkörpers in den Jahren 1920 und 1921 wurden diese Teile der Abteilung wieder an ihren alten Lagerort zurückgebracht. Größe­rer Zuwachs erfolgte dann erst durch die Auslieferung aus der alten Re­gistratur der Staatskanzlei 1851 (o.S.416), damals kam die Hofkor­respondenz mit den Kölner Kurfürsten aus dem 18. Jahrhundert und auch noch anderes Aktenmaterial in die Abteilung (AB. 168). Gleichzeitig dürf­ten auch die im Fasz. 14 enthaltenen Korrespondenzen aus dem Archiv des Kurfürsten Max Franz von Köln, eines österreichischen Erz­herzogs, aus den Jahren 1797—1801 in die Abteilung Coloniensia gekom­men sein (vgl. Repertorium Z = AB. 183). Es ist größtenteils der Brief­wechsel mit seinem Hofmarschall Klemens August Freiherrn von Schall. Aus späterer Zeit sind die aus dem Fürstlich Porciaschen Archiv in Spittal a. d. Drau gekommenen Korrespondenzen zu erwähnen, die aus der Tätigkeit des Obersthofmeisters Leopolds I. Fürsten Johann Ferdinand von Porcia herrühren (Korrespondenz mit dem Kurfürsten Maximilian Heinrich von Köln 1654—1660). Ganz unbedeutend war der Zuwachs aus der Samm­lung P o s o n y i sowie aus dem Repertorium P der belgischen Abteilung. Aus dem Bestände „Archiv Karls III. von Spanien“ wurde auch einiges anläßlich der Auflösung hier eingeteilt (AB. 39/8). Wie bei allen Abteilun­gen der Nationalia erfolgte auch hier die Aushebung der Berichte und Weisungen, u. zw. durch Meiller (AB. 108/3, o. S. 332). Andere Verluste

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