Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Übersicht der Archivbehelfe (Repertorien)

AB. 183—191. 201 á l’ordonnance des serenissimes archiducs Albert et Isabella Clara Eugenia. L’an mil six cent et quinze.“ Repertorium XXII. 1 Band. Der Behelf wurde 1615 auf Befehl der Infantin Isabella, Tochter Philipps II., von Jean Benninck, Präsidenten des Luxemburger Rates, angelegt. Die darin ver- zeichneten Urkunden waren ohne chronologische Einteilung nach Provinzen geordnet und in 31 Laden untergebracht. Das Repertorium umfaßte, wenn man nur die Num­mern rechnet (wobei aber öfters eine Nummer aus mehreren Einzelstücken bestand). 888 Pakete. Schon im Jahre 1770 wurde eine Anzahl von Urkunden in Ausführung des Vertrages mit Frankreich vom 16. Mai 1769 an Frankreich abgeliefert, der Haupt­teil des Bestandes jedoch im Jahre 1865 an Belgien, anläßlich der sechsten großen Auslieferung, unter dem Titel „Luxemburger Urkunden aus Repertorium XXII“. 13 Stück waren bereits 1857 und 20 Stück 1863 den belgischen Behörden überant­wortet worden. Der Behelf wurde mit Angaben über die Auslieferungen, die Einteilung der zurückbehaltenen, die bereits früher ausgelieferten Nummern usw. versehen und nachträglich von Meiller zu den nicht mehr in Gebrauch stehenden Repertorien gelegt. Mehrere Stücke wurden anläßlich der Revision vor den Auslieferungen an Belgien im Repertorium XX A, olim XXIIIA (AB. 402), festgestellt. Außerdem fanden in diesem letzteren alle diejenigen Urkunden Aufnahme, die im AB. 190 mit der Bezeichnung „remis ä l’archive de la Cour“, bzw. mit Bleistift „bleibt im Reper­torium XXIIIA“ bezeichnet sind (vgl. bei AB. 402). Nach all dem blieben nur ganz wenige Stücke übrig, die zum Teil in der All­gemeinen Urkundenreihe (zuerst im Repertorium XX, Reichsurkunden), so Laye (Lade) XXIV, Nr. 1, 2, 4, 5 und Laye XXVIII, Nr. 7 und 8, zum Teil im Familienarchiv (1 Stück aus Laye XXII, Nr. 12, Laye XXVIII, Nr. 12, und Laye XXIX, Nr. 16) und im Repertorium P (AB. 195), Abt. C, Fasz. 3 (Laye XXII, Nr. 5) Aufnahme fanden. Sieben Stück gelangten im Umweg über AB. 402 in die Abteilung der Niederländischen Urkunden (Laenen, Les Archives de l’Etat ä Vienne, Nr. 50, 56, 93, 94, 165, 465, 505). Laut eines von Winter angelegten und dem AB. 190 beigeschlossenen „Ver­zeichnisses von Abschriften von Luxemburger Urkunden, deren Originale an Belgien ausgeliefert wurden“ (21 Stück von Mai 1211 bis 28. Mai 1292), wurden diese bei den „Abschriften solcher Urkunden, deren Originalien nicht vorhanden sind“, unter dem Schlagworte „Luxemburg“ verwahrt und bilden heute einen Teil der Handschriftensammlung Suppl. 1126. Der AB. 190 besitzt heute lediglich historischen, archivgeschichtlichen Wert. Vgl. AB. 515. 191. Belgien. II. „Procés verbal du triage et séparation des papiers, titres et documents que feu Mr. Courchelet Desnans, Conseiller au Par­lament de Besangon avoit fait transporter en 1749 de Bruxelles en la ville de Lille.“ Repertorium XXI, olim XXIV. 1 Band. Das Repertorium bezieht sich auf Archivalien, die 1749 von den Franzosen weggeführt und 1770 zum Teil wieder zurückgestellt wurden. Am 7. März 1770 trat eine Kommission, bestehend aus dem um das belgische Archivwesen sehr verdienten Grafen Jean-Baptist Wynants, Titular-Rat der Nieder­ländischen Hofkammer, Urkundenverwahrer von Brabant und kaiserlichem Delegier­ten zur Exekution des Artikels 38 des Grenzvertrages zwischen Österreich und Frank­reich vom 16. Mai 1769 (vgl. Bittner, Chron. Verz. 1158), ferner aus Friedrich Pfeffel, Rechtskonsulenten des Königs von Frankreich, und Denis Joseph Godefroy, Vorstand des Archivs der ehemaligen Rechenkammer von Lille, zur Ausführung des genann­ten Artikels (Auseinandersetzung wegen der Urkunden, die während des durch den Frieden von Aachen [Okt. 1748] beendeten Krieges aus den österreichischen Nieder­landen nach Frankreich gebracht worden waren; vgl. auch bei AB. 190) in Lille zu­sammen, um die Prüfung jener Urkunden vorzunehmen, die Courchelet Desnans als königl. französischer Kommissär im Jahre 1749 von Brüssel nach Lille hatte

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