Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)
Biographien der Archivbeamten seit 1749 von Franz Hüter
Stowaaser—Szekfü. 145 Schaft Hardegg (Monatsbl. d. Vereins f. Landeskunde u. Heimatschutz v. Niederösterr. 1934, Nr. 1, S. 3 ff.). Nekrologe: L. Groß: in Mitteilungen des Österr. Instituts für Geschichtsforschung 48, S. 197—200; in Monatsbl. des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 1934, n. 4—6, und in Archivalische Zeitschrift 43, S. 404—406; H. Hirsch im Bericht der Universität Wien über das Studienjahr 1933/34, S. 27/28. Strahl Johann Nepomuk, war Rosenthal schon von seiner Wirksamkeit in Prag her bekannt, wo St. bei der k. k. Repräsentation tätig gewesen ist, und wurde von ihm selbst in die Kenntnis alter Schriften eingeweiht. Als das neue Hausarchiv endgültig eingerichtet wurde, erreichte es Rosenthal, daß St. — insbesondere wegen seiner Kenntnisse des Tschechischen — als erster Kanzlist angestellt wurde (November 1753). 1779 wurde er Offizial, am 13. Mai 1788 ist St. 67jährig gestorben. Besorgte St. auch in erster Linie Kanzleigeschäfte, so wurde er doch auch in zunehmendem Maße für Auszüge, Abschriften und Übersetzungen von Urkunden, insbesondere in tschechischer Sprache, verwendet, und Rosenthal hat, als die Gefahr drohte, daß St. in die geh. Direktorialregistratur versetzt werden sollte, sehr warm seine Unentbehrlichkeit her- vorgehoben (1756). Im weiteren wurde St. mit der Verzeichnung der Eintragungen in den älteren Reichsregisterbänden beauftragt; die Ergebnisse dieser Arbeit liegen in zehn Bänden und einem Zettelkatalog vor (AB. 325/1 bis 10, 324). Roschmann bezeichnet ferner St. als Hauptmitarbeiter an der Ordnung und Verzeichnung des böhm. Archivs. Von ihm stammen die Umschlagbeschriftungen (Regesten) der Urkunden dieses Archivs, aber auch an den Umschlägen der Urkunden des österr. Archivs und ihren Beschriftungen war St. mitbeteiligt. Swietezky Franz Xaver von (1756 bis 1836), 1779 bis 1785 Legationskommis in Rom, dann bei den Gesandtschaften St. Petersburg und Stockholm, seit 1801 Hofsekretär in der Zentrale der StK., 1803 Hofrat und Staatskanzleirat (Referat Nordische Staaten), 1816 bis 1830 Kanzleidirektor der inneren Angelegenheiten, wirklicher Hofrat und geh. Staatsoffizial (vgl. Mayr, Gesch. d. StK. unter Metternich, S. 60), wurde nach dem Abgang Hormayrs (März 1813) provisorisch mit der Leitung des StA. betraut und führte diese auch nach 1816, als er durch Radermacher abgelöst worden war, zeitweise in dessen Vertretung. Außerdem erscheint er 1823 und 1830 als Archivreferent der StK. In seiner Amtsführung am Archiv war S. ganz auf Knechtl angewiesen, der charakteristischerweise die Erledigungen mitunterschrieb. Der Idee der Ausgestaltung des StA. zu einem Zentralinstitut (s. oben Einleitung) stand S. symphatisch gegenüber, für die wissenschaftliche Benützung des Archivs hatte er kein Verständnis. Szekfü Julius, geb. am 23. Mai 1883 zu Stuhlweißenburg, trat nach Absolvierung der Universitätsstudien (Geschichte und klassische Philologie) mit 1. Jan. 1906 als Praktikant bei der Bibliothek des ungar. Nationalmuseums in Budapest ein und nach Ablegung der vorgeschriebenen Archivprüfung mit 23. Sept. 1908 als Konzeptspraktikant in das ungar. Staatsarchiv in Budapest über. Mit 11. Febr. 1909 wurde S. als Konzeptsaspirant am StA. zugelassen, wozu ihn das ungar. Innenministerium beInveutare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Bd. 4. 10